Abseits vom Leben …

Dieser kleine Text ist anlässlich einer kleinen Inspiration auf einer Reise in Thailand entstanden. Die Geschichte: Auf dem Weg zum morgendlichen Schwimmen im Meer sind wir immer mal wieder an einem Luxusressort vorbeigegangen. Natürlich ist alles (fast) immer eine Frage der persönlichen Perspektive … und deshalb fiel uns das Folgendes auf: Die Menschen dort frühstückten zwar in Strandnähe, aber getrennt von hohen Betonmauern, bewacht vom speziellen Sicherheitspersonal. An einem Morgen bekamen wir mit, wie Gäste dann mit Strandtaschen und Badeklamotten in die vollklimatisierte Limousine stiegen, um zum Baden zu fahren. Mich hat das beeindruckt …

Klar könnten Sie jetzt sagen, der Weist war nur neidisch, hat nicht die 250-Dollar-pro-Nacht-Suite genossen und ist n u r  auf seinem Motorrad durch die Gegend gefahren. Mag sein … aber bzw. und: Die Szene mit der Limousine hat mich daran erinnert, dass erfrischendes Erleben (für mich) etwas damit zu tun hat, möglichst nahe und unmittelbar am Leben daran zu sein und das die Distanz und Absonderung, z.B. auch durch Luxus durchaus noch einen anderen Preis haben kann, als den finanziellen.

Das ging mir einige Zeit durch den Sinn … und wenn Sie mögen, dann verstehen Sie diesen Beitrag als respektvolle Einladung zu Fragen wie: Wo geht es Ihnen total – in Ihrem Leben – total bequem und sicher, aber gleichzeitig fühlt es sich auf gewisse Weise nicht mehr so richtig lebendig an, ja vielleicht sogar langweilig, einj wenig abgestumpf usw. ? Wo, in welchem Bereich Ihres Lebens hätten Sie es gern wieder direkter, unmittelbarer und bewegender? Wo und wie möchten Sie gern wieder mehr den Herzschlag des Lebens, aktivierende Leidenschaft spüren?

In dem Wissen, dass dies zwar einfache, aber nicht so leicht beantwortbare Fragen sind … gutes Nachspüren.

Herzlichst
Ihr Jürgen Weist

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Erkennen, was ist stimmig für einen selbst …

Im Coaching ergeben sich ganz oft Fragestellungen, Themen oder Probleme, weil Menschen um Orientierung ringen. Sie möchten verständlicherweise wissen, was ist richtig für sie, wo geht es lang oder bei konkreten Entscheidungen, welche Alternative die rechte Wahl für sie ist.

Meist wird nach äußeren Antworten gesucht, andere werden um Rat gefragt, Ratgeber gelesen, in Netzwerken nach Vergleichbarem gesucht usw.. Das muss nicht falsch sein und doch möchte ich heute die These aufstellen, dass es in jedem von uns eine Art Instanz gibt, die genau um all`diese Dinge weiß. Stille ist der Zugang zu einer solchen Instanz, die nur für uns be-stimmt ist. Es geht darum, ein Empfinden für das persönlich Passende zu entwickeln … Erfolg von innen heraus … heißt dies bei Conzendo. Bei manchen Menschen hat Angst und fehlendes Vertrauen den Kontakt zu dieser inneren Quelle vermindert oder blockiert. Andere haben vielleicht nie gelernt, so nach innen zu fragen und eine Antwort zu erhalten.

Zurück zur Stille … ist sie doch eine Funktion des Horchens. Probieren Sie es aus, ob sie still(er) werden, wenn Sie beginnen, nach innen zu horchen. Das geht auch – nach einiger Übung – sogar inmitten des größten Lärms. Die Grundübung könnte sein: Horchen – still werden – und spüren, was für einen selbst stimmig ist und angemessen danach zu handeln.

Viel Inspiration beim Ausprobieren …

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist

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Jeden Tag einzigartig …

Viele von Ihnen werden das Heraklit-Zitat: „Man kann nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen“ kennen, nicht wahr? Ich würde behaupten, das Prinzip ist auch auf ganz viele andere Bereiche übertragbar… Deshalb möchte ich Sie heute zu einem Wochen- oder Siebentage-Experiment einladen. Es basiert auf der Idee, dass Sie an keinem Tage Ihres Lebens exakt zweimal der gleiche Mensch sind … sondern immer eine Nuance anders … Panta rhei (Leben fliesst).

Nehmen Sie sich jeden Morgen (ein wenig Zeit und) wahr:
1. Was ist heute (anders)/ einzigartig?
2. Wie bin ich heute da?
3. Wie ist meine Energie, meine Spannung?
4. Wie ist mein vorrangiges Gefühl, meine Gestimmtheit jetzt?
5. Welche Bedürfnisse sind gerade da?
6. Wie ist mein körperlicher Zustand? Usw.

Versuchen Sie mal nicht, ihre Befindlichkeit auf irgendwelche „Etiketten“ zu reduzieren, im Sinne von: Heute geht es mir gut, heute bin ich kaputt, gut drauf usw. Holen Sie sich in ihrer Einzigartigkeit ab, die gerade „da“ und auch nur gerade heute genau “so“ sein wird. Und wenn es geht: Wie könnten Sie dies für die Kontexte und Situationen berücksichtigen, die heute möglicherweise vor Ihnen liegen? Wo könnte das heute wie mit einfließen? Wie könnte es Sie sogar unterstützen, Ihnen und anderen Nutzen bringen? Ach ja …, wie wäre es übrigens, wenn Sie auch davon ausgingen, dass alle Wesen – um Sie herum – auch immer gerade einzigartig unterwegs wären? Ihre Familie, ihr Haustier, Ihre Kollegen usw. Profi-Tipp: Wenn Sie sich eine Woche lang so auf sich einstimmen, in ihre Tagesform einfühlen, dann können Sie ja mal testen, ob und wie sich dieses „mit sich umgehen“ auf Ihr Selbstvertrauen auswirkt.

Ich wünsche viel neugierige und staunende Momente.

Herzlichst
Ihr Jürgen Weist

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Mit Sicherheit … daneben.

Während unserer Kreativauszeit in Asien bemerkten meine Partnerin und ich eines Morgens am Strand ein interessantes Phänomen. An einer Stelle war eine Art Betonmauer errichtet worden. An dieser Stelle hatten die Strandspaziergänger bei höheren Wellen eine kleine Herausforderung zu meistern. Es war nur noch ca. ein Meter Strand verblieben und wenn die Wellen kamen, dann schlugen sie gegen die Mauer und die Gischt spritzte zurück. Können Sie das vorstellen? Es war eine Art Engpass entstanden … und nun folgt erst die eigentliche Geschichte.

Manche Touristen versuchten natürlich trockenen Fußes  diese Stelle zu passieren. Sie gingen dann regelmäßig ganz dicht an der Mauer entlang, die Welle kam, schlug gegen die Wand, spritzte hoch und die Leute wurden so von Kopf bis Fuß so richtig nass. Wären Sie einen Meter von der Wand entfernt, vielleicht knietief im Wasser, an der Mauer vorbeigegangen, alles wäre gut gegangen …

Ich habe mich gefragt, ob mir das im Alltag auch manchmal so ergeht? Ich möchte auf Nummer sicher gehen und  bekomme umso mehr genau dass, was ich nicht möchte … statt mir einen Moment Zeit zu nehmen, hinzuschauen, was passiert da mit den Wellen, der Wand und dem Abstand und dann mit dem Wissen aus der Wahrnehmung (statt dem vorauseilendem Denken) meinen Weg zu meistern.

Aber vermutlich geht es ja nur mir so, nicht wahr? ;-))

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist

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