In den letzten Tagen bekam ich in unterschiedlicher Form und Gestalt in einigen Beziehungen die Reaktionen von Menschen, die „relativ gut“ für sich sorgten, aber meine Bedürfnisse und die weiterer Menschen ausblendeten, zu spüren. Teils waren es ganz belanglose Situationen, andere waren in ihren Auswirkungen schon beträchtlicher.
Nun bin ich ein großer Verfechter der Idee, seine Bedürfnisse wahrzunehmen und Ihnen auch einen Platz in der Welt zu geben (so oder so). Irritiert hat mich nur, dass aus unterschiedlichsten Gründen (so meine Hypothese), diese Menschen (nahezu) ausschließlich auf Ihre Beweggründe achteten (jedenfalls so taten).
Nichts existiert aus sich selbst heraus, so ein alter buddhistischer Gedanke. Ich habe mich sehr an alte Ideen zum Trias Dependenz (Abhängigkeit), Independenz (Unabhängigkeit) und Interdepenz (wechselseitige Abhängigkeit) erinnert. Vor kurzem bin ich in einem Buch des Dalai Lama wieder an diese feine Unterscheidung erinnert worden.
So gibt es auch nicht wirklich „Trennungen“, sondern Beziehungen (das Wort Beziehung setzt ja schon Trennung voraus) werden (für mich jedenfalls) nur in der Qualität geändert, denn alles Erlebte ist und wird Teil meines (persönlichen) Unbewussten (vielleicht eine Art Karma-Idee). Schon deshalb macht es (für mich) Sinn, darauf zu achten, wie ich mit anderen wechselwirke und welche Auswirkungen welche Interaktion hervorruft. Dabei ist innerer Frieden eines meiner Leitkriterien …
Ganz praktisch versuche ich zum Beispiel im Alltag so genannte allparteiliche Lösungen zu finden, die (so gut es geht) die Interessen (kommt vom Wortsinn Verbindung ..) aller berücksichtigt. Das setzt natürlich voraus, dass ich Kontakt zu meinen Bedürfnissen habe und die der anderen auch (so gut es geht) wahrnehmen kann. Entscheidend (also die Scheidung beendend) ist dabei, wenn ich gut auf meinen Kontakt zu mir achte. Für NLPler: Das ist eine Art emotionaler Dissoziationscheck: Ist das, was ich sage auch zu anderen Zeiten mit anderen Menschen usw. eine gute Idee. Vereinfacht gesagt: Bin ich spürbar mit mir in Kontakt ist alles in Ordnung und die Handlungen, die aus diesem Zustand entstehen sind, angemessen und kraftvoll. Das kann inhaltlich sogar bedeuten, dass ich im Einzelfall das Gegenteil von dem tue, was andere möchten.
Als Ergänzung: Ich habe in den letzten Tage den Film „wie im Himmel“ auf DVD gesehen (ist übrigens sehr empfehlenswert … macht das Herz weit …). Einer der Akteure im Film (ein Musiker) versuchte anderen, etwas über Musik beizubringen und er sprach davon, dass es mit Hören begänne. Die Musik sei schon da, man müsse sie nur hören (und ihr dann Ausdruck geben …).
Vielleicht ist es mit Situationen (und Lösungen) genauso: Alles ist schon da, wir müssen nur wirklich hinschauen, hinfühlen oder -hören. Offen sein …
Fazit: nicht, dass wir tun „entscheidet“ letztlich (im o.a. Sinne), sondern in welcher Haltung wir es tun. Und das ist spürbar – wir spüren es in uns … und es hilft im Alltag wirklich sehr gut. Nach meinen Erfahrungen gelingen (mir) Lösungen (zur Zeit) am besten dann, wenn ich „offen“ (im Sinne von zugewandt) und „beweglich“ (weich bewege ich mich dahin, wohin die Bewegung strebt) bleibe.
Ich freue mich wie immer auf Ihr/ Dein Feedback
Herzlichst
Jürgen Weist
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