AB-Gleich versus AUS-Grenzung

Zitat des zeitgenössischen Philosophen Ken Wilber:

„ die Differenzierung ist etwas Wunderbares – die Dissoziation (Trennung) jedoch ist die Katastrophe …“.

Was genau bedeutet das ?

George Spencer Brown schreibt in seinem Buch „Laws of Form“: „… die Fundamentaloperation des Denkens ist die Unterscheidung“. Wenn wir also denken ( so habe ich Brown für mich gedeutet) dann tun wir dies in einer Art von ständigem Unterscheiden. Wir kennen das auch anders: etwas, das als Signal unverändert bleibt „verschwindet“ irgendwann für unsere Aufmerksamkeit. Unterschiede sind der Stoff, der uns „erregt“.

Vergleichen bzw. unterscheiden lässt sich nur etwas, dass ich als getrennt voneinander erfahre. Dies passiert , indem wir ( in uns ?) Grenzen ziehen, zwischen etwas, wie z.B.:

· mir und der Welt
· dir und mir
· dem Wetter heute und gestern
· mag ich – mag ich nicht
· gut und schlecht usw.

Soweit so gut … vorausgesetzt ich kann beide Seiten jenseits der von mir gezogenen Grenze akzeptieren ( z.B. als Qualität A und Qualität B). Mal passt die eine – mal die andere. Ich deute z.B. als Wort Angemessenheit so, das in sich in jeder Situation auch der Maßstab ändert ( jede Situation ist einzigartig …). >> siehe Beitrag Wohlfühlen als Prozess-Kriterium !

Abgleich bedeutet für mich also: ich vergleiche etwas (Getrenntes) und beides behält jedoch im absoluten Sinne seine „Gleich-Gültigkeit“ ( ist also im besten Sinne gleichrangig). Situativ ( s.o.) „ent-scheide“( die Scheidung aufhebend) ich mich dann für die eine oder andere Qualität.

Ausgrenzung (er)lebe ich so, dass eine Seite „bevorzugt“ und die andere „abgelehnt“ wird ( und zwar situationsübergreifend … Z.B. die Leute aus X-Land sind immer Y…, Wut ist hässlich …, das kann ich nicht …). Im übrigen sind Bevorzugung und Ablehnung nur zwei unterschiedliche Möglichkeiten mit etwas in Kontakt zu sein.

Der kürzlich verstorbene Konstruktivist Heinz von Förster nannte diese Fragestellungen die letztlich unbeantwortbaren Fragen ( im dem Buch: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners). Unbeantwortbar im Sinne einer allgemein gültigen Antwort. Er schlägt vor ( so habe ich seine Ideen verstanden), dass jeder von uns seine ganz individuelle Antwort findet und so für sein Leben ver-ANTWORT-ung übernimmt.

Und ich versuche mich daran zu erinnern, dass Grenzen nicht nur trennen … sondern als Übergänge… auch verbinden.

Uns so möchte ich heute enden mit einer Aufforderung von Gregory Bateson:

„ … finde das Verbindende“!

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„Weisheit des ungesicherten Lebens“

Alan. W. Watts
„Weisheit des ungesicherten Lebens“
ISBN 3426871815 – Knaur Taschenbuch € 6,90

Wer ständig Vergangenem nachgrübelt oder seine Hoffnung auf Zukünftiges setzt, kann ein erfülltes Leben kaum finden. Sich ohne Vorbehalte auf das Leben im Hier und Jetzt einzulassen – das ist laut Alan Watts der Königsweg. Dieses bereits in den Fünfzigern geschriebene Buch ist aktuell wie nie …

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Wohlfühlen

als Prozess-Kriterium

von lat. prozessus: Verlauf, Fortschreiten, Fortgang

Oft geht es in der Beratung darum, Kriterien für ein angemessenes Verhalten zu finden. Im Sinne von: wie weiß ich, dass ich genau jetzt hier im besten Sinne „richtig“ handele.

Gern empfehle ich dann das selbst erprobte Prozess-Kriterium:

Handle so, dass es dein Wohlgefühl nährt !

Gemeint ist mit diesem Wohlgefühl eine Art energetisches „Fließen“, wenn also der Körper neurophysiologisch in einer Art von optimaler Selbstorganisation ist. Das fühlt sich lebendig, warm und durchströmend an.

Ganz anders als bei Zuständen, die wir mit Angst, Ärger, Genervtsein usw. bezeichnen. Da gibt es in meinem Erleben immer eine Art von Konzentration und/oder „Stau“ ( muskulär als Spannung und Schmerz , Atemvolumen etc.)

Voraussetzungen für die Umsetzung in den persönlichen Alltag sind z.B.:

Wahrnehmung eigener Gefühle
Nachgeben / Nachlassen / Loslassen können
Durch-Lässigkeit
Bereitschaft zum Erkennenwollen und Annehmen von „Blockaden“

Wobei ich es so erlebe, dass die Umsetzung dieser Idee einfach aber nicht leicht ist. Oder wie jemand mich fragte: „ man kann sich doch nicht immer gutfühlen, oder „?

Was ist wenn doch …?

Teilen Sie doch gern mit mir Ihr Erleben !

„Wer Wohlbefinden in Körper, Rede und Denken erlangt, der erreicht auch das Erwachen“ (Guhyasamaja-Tantra)

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Die ästhetische Verführung

So wie in der Kampfkunst Aikido der Konflikt durch ein hochkultiviertes „Nachgeben“ gelöst wird – so fand ich für den mentalen Bereich bzw. die Kommunikation eine interessante Idee bei Humberto Maturana. Etwas, dessen Faszination ich in Ansätzen selbst schon erlebt habe.

Unter >mehr> eine Beschreibung einer ganz besonderen Art der Verführung.

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Nicht ganz und doch ernst gemeint – wie „läuft“ es denn so ?

Diese Idee ist mal in Bierlaune im Freundeskreis entstanden und doch habe ich dann später entdeckt, wie viel „Wahrheit“ darin steckt !

Achten Sie doch die nächsten Mal darauf, wenn Sie die Toilette aufsuchen, wie Ihr Geschäft so „läuft“ ? Geben Sie Druck ( mehr oder weniger)? Oder (ge)lassen Sie es einfach fließen ? Wie ist Ihre Strategie ? Okay, Sie werden vermutlich fragen, inwieweit das Muster auf andere Situationen und Kontexte übertragbar ist ? Das kann ich natürlich nicht beantworten. Ich für mich habe festgestellt, dass sich mein (Grund)Muster in der letzten Zeit geändert hat und das es für ziemlich viele Situationen ähnlich ist…
Viel Spaß ;-)))

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?Vom Sein zum Tun?


Es ist schon ungewöhnlich, wenn ein Buch mich derart begeistert.
Bernhard Pörksen interviewt Humberto Maturana ( einen chilenischen Biologen).

Wer das wahre Abenteuer schätzt ( nicht immer nach Neuem zu suchen ? sondern das Gewohnte infrage zu stellen), wird hier ?supererstklassig? und zugleich hochsystemisch bedient.
Für alle, die das Buch ?Der Baum der Erkenntnis? gelesen haben > dieses Werk ist wesentlich klarer !

Vom Sein zum Tun
Carl-Auer-Verlag
ISBN3896702882
? 19,90

Unter > mehr > Einige Sätze aus dem Buch:

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Du gibst und bekommst nur … wofür Du „offen“ bist !

Zur Jahreswende bekam ich einen besinnlichen Text eines weiteren Freundes ( unter mehr …). Ein Satz von mir, in dem ich meine ganz persönlichen Erfahrungen zum Thema Resonanz ausdrücke, lautet: ich bekomme und gebe nur das, wofür ich „offen“ bin. Als Teil des Lebens kann ich nur das mit dem mich umgebenden Leben austauschen ( geben und nehmen), was meine „Offenheit“ jenseits von Angst und Beschränkung ermöglicht.

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