Inneren Frieden erhalten

Kennen Sie auch die folgende Dynamik: Etwas „triggert“ sie an, eine emotionale Reaktion wird ausgelöst, die Emotion färbt den (gerade nicht absolut wachen) Geist ein … und Sie machen sich entsprechende Gedanken, die je nach Intensität der Emotion Minuten, Stunden, Tage oder länger anhalten können …

Je länger und öfter diese Schleifen gefahren werden, desto mehr graben sie sich in ihre Hirnwindungen ein. Das meine ich ganz ernst. Priming nennt das die Neurobiologie.

Was hilft? Keine Ahnung, was Ihr Apotheker empfiehlt? Ich empfehle Ihnen das, was ich einen klaren Verstand nenne.  Dass ist ein mentales Bewusstsein, das möglichst ungetrübt reflektiert, was ist  … Ein Bewusstsein, dass immer wacher wird, eine Präsenz entwickelt, die auch wahrnimmt, wenn Emotionen es fluten wollen.  Und … mein Plädoyer zielt auf einen fundaMENTALEN Unterschied. Dieser klare Verstand geht angemessen mit Emotionen um … er nimmt sie wahr, erkennt sie an, lässt sich sogar davon bewegen … aber versinkt nicht darin – bleibt (möglichst) ungefleckt und klar.

Würde das Ihren inneren Frieden stärken? Als Startexperiment könnten Sie doch einmal eine Art Strichliste führen, wie oft am Tag ihr Verstand emotional eingefärbt wird, Sie ihren inneren Frieden – ihre klare Präsenz verlieren. Wenn Sie dann noch wesentliche Unterschiede mitbekommen, was da wie wirkt  … dann sind Sie (in Sachen inneren Friedens) einen Riesenschritt vorangekommen. Oder poetisch gesagt: Die Ruhe des Herzens und die Klarheit des Verstandes bedingen einander …

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist

*Ein Kommentar

Verhalten, Fähigkeiten und Haltung

Worüber man (in diesem Falle ich) sich Gedanken machen kann, nicht wahr? ;-))
Aber als Trainer, Coach und als Mensch interessiert mich der in Kopfzeile benannte Unterschied, weil er enorme Auswirkungen aufs Leben, z.B. Lernen, Selbsterleben, Beziehungen usw. hat …
Was meine ich damit?
Verhalten ist einfach formuliert der außen sichtbare Ausdruck innerer Prozesse … und ich verhalte mich mehr oder weniger den ganzen Tag. Fähigkeiten werden u.a. funktional benötigt, sprich an einem Arbeitsplatz, der Jobsuche, beim Flirten usw. setze ich vorhandene Fähigkeiten ein.
Mich aber interessiert im Moment besonders das Thema Haltung. Was verstehen Sie darunter? Wenn ein Chef eine freundliche Mitarbeiterin oder sozialkompetenten Mitarbeiter sucht, sucht er dann eine Fähigkeit oder eine Haltung? Hier ist die Antwort doch einfach, oder? Den mir wichtigsten Unterschied zwischen Fähigkeit und Haltung würde ich so beschreiben, dass eine Haltung eine Art „eingefleischtes“ Grundmuster (unbewusste Kompetenz) geworden ist, die uns auch unter Stress oder Ermüdung (Über-/Unterspannung) ausmacht. Fähigkeiten stehen uns so gesehen, nur viel eingeschränkter zur Verfügung.
Kurzformel: Eine Fähigkeit habe ich  … eine Haltung bin ich!
Übertragen Sie das mal auf das Thema Lernen … spannend nicht wahr?
Und wenn Sie diese Perspektive mal selbstreflektiv zur Selbsterkenntnis nutzen möchten: Dann achten Sie mal in absoluten Stresssituationen oder bei totaler Müdigkeit / Erschöpfung auf Ihr(e) VerHALTUNG – das sind Sie auch … der aufgesetzte (sonst gezeigte) Rest ist ihre „Schönwetter- Schokoladenseite“ oder soziale Beziehungs-Maske. Diese Beschreibung klingt doch erst einmal ziemlich doof, oder? Was meinen Sie dazu?

Diesmal bin ich gespannt auf Ihre Kommentare …
(dazu muss man sich allerdings aus Sicherheitsgründen auf meiner Blogsite anmelden …) Danke.

Herzlichst
Ihr
Jügen Weist

 

 

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Lust auf authentische Erfahrungen

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Vor kurzem war ich am Elbstrand vor Blankenese einen Kaffee trinken und saß für einen Moment an der Elbe … sah aufs Wasser und aufs Leben um mich herum. Es war warmes und sonniges Wetter. Mir fielen zunächst zwei Jungen in Unterhosen auf, die so richtig Spaß daran hatten, sich mit nassem Sand zu bewerfen. Zwei weitere Kinder sahen fasziniert und gespannt zu. Schon beim Zusehen kam ihnen der ein oder andere jauchzende Laut über ihre Lippen. So richtig Mitmachen ging aber nicht… die sorgenden Mütter der beiden Zuschauer kommentierten die deutlich sichtbare Mitmachlust mit Ausdrücken: Komm her …mach dich nicht schmutzig … pass auf … wir haben keine trockenen Sachen dabei … wir gehen gleich … usw.

Mein Blick schweifte weiter umher. Ich konnte jede Menge Kinder beobachten, die völlig vertieft am Wasserrand ihren Erfahrungen nachgingen …
Füße ins Wasser tauchen, ein Loch buddeln, sich nassspritzen … während die meisten Erwachsenen nicht mal ihre Schuhe ausgezogen hatten. Kinder, so dachte ich, haben einfach noch viel mehr Lust auf lebendige Erfahrung, haben natürlichen Spaß im Umgang mit der Natur, sammeln authentische Erfahrungen, probieren aus, sind neugierig …

Und wir Erwachsenen …? Also … ich habe es an dem Morgen wenigstens geschafft, mir Strümpfe und Schuhe auszuziehen, habe mir die Hose hoch gekrempelt und es genossen, barfuß an der Wasserlinie entlangzugehen, die Kühle des Wassers und den Sand unter meinen Füßen zu spüren …
Mein Tipp: Gehen Sie mal wieder barfuß, vielleicht sogar zusammen mit (Ihren) Kindern … ein paar Minuten und ein kurzes Stück über einen Rasen … oder folgen sie mal gefühlt einem anderen natürlichen Impuls … klettern auf einen Baum, sehen sich einen Sonnenuntergang an … alles, wo Ihr Verstand sagt „das macht man doch nicht“ eignet sich ganz besonders ;-))
Ich befürchte im besten Sinne, Ihr Lebensgefühl wird es Ihnen danken.

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist

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