27.03.2004
Das Prinzip des ersten Impulses
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Geht es Ihnen nicht auch manchmal so?
In Ihnen entsteht eine Idee und sofort danach kommen Ihnen Be-DENKEN.
Was werden wohl die anderen sagen? Geht das wirklich gut? Welches Risiko habe ich? Und was ist, wenn es total schief geht? Je länger Sie nachdenken, desto weniger bleibt vom ursprünglichen Impuls übrig und schließlich verläuft er im Sande …
gestorben, bevor er wirklich geboren wurde.
Gleichzeitig haben viele Menschen Sehnsucht danach, Ihren Alltag lebendiger, ursprünglicher, spontaner, unmittelbarer zu gestalten. Sich wirklich zu spüren und diesem Gefühl Ausdruck zu verleihen, ist in meinen Beratungen oft ein wesentliches Thema.
In seinem Buch „Schwert der Seele“ empfiehlt der Kampfkünstler und Zenmeister Vernon Kitabu Turner ( www.soulsword.com) folgende Übung:
Übung:
Üben Sie einmal, bei Handlungen oder Unterhaltungen den zweiten Gedanken zu ignorieren. Handeln Sie selbstbewusst aus dem ersten ursprünglichen Impuls heraus. Erlauben Sie sich – im Interesse von Spontaneität und Flexibilität – auch Fehler zu machen. Es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass der Konflikt zwischen Gut und Böse (sprich Recht und Unrecht) eine Krankheit des Geistes sei.
Wenn man die Angst ablegt, Fehler zu machen, entspannt das den Geist enorm.
Zum Thema Kontrolle zitiert Turner-Roshi Shunruyi Suzuki. Dieser sagte, man kontrolliere Kühe, indem man Ihnen eine riesige Weide zur Verfügung stelle. Erleben Sie was passiert, wenn Sie Ihren Geist ungemein viel Freiheit geben.
Erinnern Sie sich daran, dass die Wahrnehmung der inneren Impulse eine gute Übung ist, sich selbst näher und näher zu kommen. Wichtig erscheint mir, dass Sie nicht jeden Impuls gleich 1 zu 1 ausleben müssen. Einen Impuls wahrnehmen (annehmen), ihm Raum geben und ihn ausleben sind verschiedene Qualitäten.
Am Ende einer solchen Entwicklung steht möglicherweise ein Bewusstsein, dass unmittelbar ins Handeln fließt. Man handelt selbstvergessen, ohne zu denken (wie z.B. Künstler, Sportler). Der amerikanische Professor Csikszentmihaly benannte diese Qualität als „Flow“. Der Schriftsteller Paul Coello nennt das im Roman der Alchemist: „Folge den Zeichen“. Die Taoisten beschreiben diesen Zustand innerer Verbundenheit als tiefe Tugend, in der das Angemessene von selbst entsteht.
So bleibt in dieser Art von Nichts-Tun nichts ungetan.
Der Weg dahin scheint mir ein Weg des (Ver-Lernens, des Auf-Hörens, Auf-Gebens). Wie las ich letztens in einem Buch von Werner Eberwein über Körpertherapien:
Es kann nicht getan werden, und doch muss vieles getan werden.“
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und (ent)spannende Erlebnisse mit der Übung des Handelns aus dem ersten Impuls heraus.
Wenn Sie Lust haben, so fügen Sie diesem Artikel einen Kommentar bei oder senden Sie mir eine persönliche Mail – vielleicht mit Ihren Erfahrungen- unter dialog@conzendo.de.
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 27. März 2004, Allgemeines