In meinen Texten ist ja immer mal wieder von einer Qualität, die Rede, die man üblicherweise als Bewusstsein bezeichnet. In der Kognitionsforschung bezeichnet man damit die 5-7 Bit/Sek., die wir reflektiv verarbeiten können.
In meiner Alltagspraxis differenziere ich Bewusstheit dann noch in Aufmerksamkeit (nach außen gerichtet) und Achtsamkeit (nach innen gerichtet).
Aber ich möchte Ihnen heute von einem kleinen Experiment erzählen und es Ihnen ggf. zur Erforschung in eigener Sache empfehlen. Es geht um eine Erfahrung auf der Ebene Bewusstheit/ Unbewusstheit (Unterkategorie Gewohnheiten).
Wir alle haben ja bestimmte Gewohnheiten. Zum Beispiel, wie wir die Arme und Hände verschränken (probieren Sie es mal andersherum) , wie wir bestimmte Dinge im Detail tun. Und Bewusstheit hat in meiner Welt damit zu tun, wie bewusst, wie frei bin ich (in der Wahl, im Ablauf des Tuns usw.). Also es ging in meinem Fall darum, dass ich mir seit ungefähr 30 Jahren Kleidungsstücke mit dem rechten Arm/Bein beginnend anzog.
Zur Probe und einem tieferen Grund beschloss ich, es eine Zeit lang mal anders zu tun. Und machte erstaunliche Erfahrungen … war beeindruckt, wie wenig oft es mir zunächst gelangt (daran im entscheidenden Moment zu denken). Meist merkte ich es kurz danach, dass ich wieder das alte Muster genutzt hatte. Stress, Eile, in Gedanken sein u.v.a.m. waren Zutaten, die das Experiment eher zugunsten des Gewohnten entschieden.
Sie schmunzeln …? ;-))) noch? Dann probieren Sie es doch mal einen Tag lang. Sie werden möglicherweise etwas über den Grad Ihrer Bewusstheit erfahren.
Fragen, die mir in dem Zusammenhang kommen sind z.B.:
Was sagt Ihnen dieses Beispiel (oder besser) Ihre eigene Erfahrung?
Wenn das schon bei einfachen Dingen so anspruchsvoll ist, wie ist es dann erst bei anderen?
Welche Macht haben Gewohnheiten über uns? Wie können wir damit kultiviert umgehen?
Welches Potenzial hat das Thema Bewusstheit/ bewusstes Sein wirklich?
Welche Kontextbedingungen unterstützen Bewusstheit (welche nicht)?
Ich freue mich auf Ihre Fragen und Anmerkungen.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
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