Leistung … einmal anders

Ein wichtiges Thema bei der Unterstützung anderer ist, Ihnen die Verantwortung für Ihre Entwicklung (Lernen) zuzumuten. Sprich: Sinn entsteht (oder kann entstehen) , wenn  das Angebotene in eine persönliche Praxis oder Übung mündet.

Dazu möchte ich heute eine kleine Idee des deutschen Zenmeisters Karlfried Graf Dürckheim anbieten. Er unterschied Leistung in einen Leistungs-und einen Reifeaspekt. Mit Leistung ist das äußere Können gemeint. Ich lerne etwas und kann es dann wiederholen. Diese Übung zur Leistung erledigt sich, wenn man das Geübte kann und beherrscht. Die Übung zur Reife beginnt genau erst dann.  Diese Übung besteht in einer endlosen Wiederholung, um im Loslassen der Form den Menschen reifen zu lassen. Worauf es Dürckheim ankam, war nicht, was bei der Übung oder Praxis herauskam, sondern was für den Menschen durch die Übung dabei hereinkam. Welcher tieferer Sinn von Leistung , oder?

Meine eigene Erfahrung bestätigt dies zutiefst. Ich praktiziere seit 13 Jahren Aikido und erfahre immer wieder die Vertiefung des scheinbar schon Beherrschten und gleichsam lerne ich gerade als Anfänger Tango, wo ich erst einmal damit ringe, die Grundformen zu erlernen. Natürlich möchte ich beide Formen „können“, jedoch ist das Können ja kein Selbstzweck, sonder eher das Gefühl, der Zustand, wenn ich tanze bzw. mich auf der Matte bewege. Und … genau das ist es, was meinen Alltag (auch in anderen Breichen) erweitert und befruchtet.

Vielleicht kommt Ihnen ja schon eine Idee, auf welchen Bereich Sie diese Idee als Erweiterung gern einmal anwenden möchten.

Herzlichst

Ihr Jürgen Weist

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Das Land jenseits der Impotenz

Im Volksmund wird das Thema Impotenz meist dem Männlichen zugeordnet und wird oft im sexuellen Zusammenhang benutzt. Ich möchte heute einmal auf einen ganz anderen Zusammenhang hinweisen.

In der letzten Zeit begegnen mir oft Menschen, die an einer besonderen Lebensschwelle zu stehen scheinen. Sie werden weich, emotionaler, herzoffener … Oft geht es um die Meisterprüfung im Leben (so Carl Gustav Jung), die Integration des Weiblichen und Männlichen. Eine Schwelle in diesem Prozess scheint es zu sein, sich mit der eigenen Impotenz anzufreunden, also nicht nur einfach inkompetent zu sein, sondern massive Gefühle von Unvermögen, Schwäche und Ohnmacht zu er-und durchleben. Begleitend dazu scheinen wir die Kontrolle über unser Leben zu verlieren und das Bewusstsein wer wir sind (unsere Identität) „wackelt“.  Das Ganze fühlt sich für Betroffene subjektiv fast wie lebensbedrohlich an.

Deshalb ist ein angstvolles Zurückweichen oft die verständliche Folge.

Und … ich möchte für ein Weitergehen plädieren:  Gerade jenseits dieser Schwelle wartet unsere wahre Potenz, unser Vermögen, Vermächtnis, unsere Kraft auf uns. Aber eben geschützt durch diesen „Schwellenwächter“ …
Dort entdecken wird, wie lebensspendend genau „das“ ist. Wir entdecken, dass genau dort Menschwerdung im tieferen Sinne beginnt.

Wie immer braucht es den Mut und die Liebe, sich genau dort auszuhalten …
Probieren Sie es für sich aus. Eine Überraschung erwartet Sie!

Ihr

Jürgen Weist

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