Es beginnt mit Entspannung …


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Beim Aikidotraining fiel mir in der letzten Woche sehr bewusst auf, dass die meisten meiner Bewegungsabläufe aus einer Art „Starre“ beginnen, sprich, ich muss oft eine vorhandene Anspannung lösen, damit ein bestimmter Bewegungsablauf entstehen kann. Und wenn ich dann den vorhandenen Zustand gelöst habe, dann strenge ich mich für die folgende Bewegung (muskulär) an. Oft reißen auch bereits entstandene Bewegungen ab und ich gerate in eine Art verharrenden Stillstand, den ich bisher als ganz „normal“ erlebt habe …

Dabei erlebe ich es so, als wäre die äußere Bewegung eine Widerspiegelung einer inneren Bewegtheit (und auch Möglichkeiten) und umgekehrt … (wobei ich Körperliches und Mentales nicht wirklich trenne!).

Ich möchte mit Ihnen heute nur einen kleinen „Unterschied“ teilen, der jedoch in seinen Auswirkungen einen großen Unterschied machen kann.

Diesen Unterschied können Sie bei den meisten Alltagsdingen ausprobieren (sprich auf die Probe stellen), z.B. beim Atmen, beim Gehen, beim Denken.

Neugierig? Okay, jetzt die Idee. Gehen Sie einmal ganz bewusst ein paar Schritte (immer nur einen …) und testen dabei folgenden Rahmen: Sie heben und bewegen nicht Ihren Körper, sondern etwas fällt von Ihnen ab (z.B. in den Boden) oder fließt von Ihnen weg und bewegt Sie nach vorn. Wie wenn Luft aus einem Ballon strömt und er dadurch in Bewegung gerät. Oder: Sie lassen den Raum, in dem sich Ihr Körper gerade befindet, implodieren und dadurch gerät etwas in Fluss.

Wie auch immer: Sie beginnen sich ganz anstrengungslos zu bewegen. Wichtig: Am Beginn der Bewegung steht eine Art Loslassen oder Nachgeben!!! Sie atmen nicht ein, sondern lassen es offen gestanden zu, dass Luft in Sie einströmt. Etwas gibt nach und die Luft strömt nach innen. Ganz einfach.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen meine Erfahrung halbwegs verdeutlichen. Wenn Sie Ihre Erfahrungen mir teilen möchten oder/und noch Fragen haben, Sie wissen ja: Ihre Nachricht unter weist@conzendo.de oder Ihr Kommentar sind herzlich willkommen.

Herzlichst

Jürgen Weist

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Das Gegeneinander im Miteinander …

In meinem Artikel der letzten Woche hatte ich ja zur Eigenwilligkeit aufgefordert. In dem von mir im letzten Conzendo-Newsletter empfohlenen Buch „Kampfkunst als Lebensweg“ bin ich über einen Artikel des Kendo-Meisters Rainer Jättkowski (im besten Sinne fokussiert) gestolpert.

Ich möchte Ihnen aus diesem Beitrag unkommentiert ein paar Auszüge liefern:

(…) mein Gegenüber im Gegeneinander – ich könnte ebenso sagen: im Miteinander – macht mir Beine und Probleme. Seine Eigenwilligkeit lässt meine Gedanken vergessen. Hier und Jetzt stellen ihre Ansprüche und wenn ich nicht zur Stelle bin, liege ich auf der Matte. Wir kommen zusammen, um uns auseinander zu setzen. (…)

(…) zum Kendo kommen Menschen mit Urvertrauen. Um ihre leibliche Sicherheit besorgte Menschen zerstören den Zweikampf, indem sie vorwiegend abwehren und in aggressiven Angriffen zu langsam sind. Ihre verspannten Schläge erfordern viel Kraft und tun dem Partner weh (…)

(…) der Lernfaktor ist der Kehrwert des Schmerzfaktors (…)

(…) Wort ersetzen keine Erfahrung (…)

(…) Höflichkeit kann eine Verkleidung von Angst sein (im Sinne von: Ich will keine Verantwortung übernehmen, bitte nach Ihnen) (…)

(…) Viele Sucher nach Ruhe und Frieden, Harmonie, Heiligkeit oder Weisheit aktivieren nicht ihre Energie und behaupten sich nicht (im Kendo).Ihnen fehlt der Innendruck, der den Druck der Gegnerschaft aushält. Solche Menschen implodieren, statt zu explodieren. Klein beigeben wird oft mit Friedfertigkeit verwechselt, verhüllt mit dem Schleier der Nächstenliebe. Ki äußert sich im Ausdruck (…).

(…) Natürlich hat jeder Angst (…) Ärger, Argwohn, Aggression, Argumentation, Autoritätssucht quellen aus der Angst.Kendo bietet genügend Gelegenheit, diese fünf A an sich zu beobachten. Man muss die Gegner nehmen, wie sie kommen, nicht an ihnen herummäkeln. Der Partner hat immer recht.Trifft er dich an ungeschützter Stelle, ist es meine Offenheit ihm gegenüber in einer Situation, für die mir Intuition und verinnerlichte Reaktion fehlen. Jeder Kendokampf ist ein Abenteuer. Und dazu gehört nun mal Herzklopfen. Im Kendo wird nicht argumentiert.“ Wenn du dich so verhalten hättest, dann hätte ich so … hättest du nicht, dann hätte ich auch nicht so.“(…)“ Und falls Sie es jetzt noch nicht glauben, es geht mir darum, anderen Mut zur wirklichen Friedfertigkeit (und dem, was dem zugrunde liegt) zu machen.

In diesem Sinne.

Herzlichst

Jürgen Weist

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Schönheit und Eigen-Willigkeit

Vermutlich, weil es selbst Thema für mich ist bzw. wa(h)r entdecke ich bei ganz schön vielen Menschen ein Muster, dass ich wie folgt benennen möchte: „Ich will liebevoll werden (sein), bevor ich mich (bzw. mein) selbst behaupte“.

In einem anderen Artikel habe ich schon einmal erwähnt, dass mir plötzlich beim Aikidotraining (für mich) deutlich wurde, dass ich nicht deshalb manchmal gewalttätig bin, weil ich Angst vor der Resonanz habe und nicht weil ich so edel, hilfreich und gut bin.

Aber ich möchte heute auch von Schönheit reden. Von einer Schönheit, die nicht nur durch äußere Attraktivität begründet ist. Einer Schönheit, die entsteht, wenn wir uns (unsere Individualität) so zeigen, wie wir sind. Profil, Einzigartigkeit, unser Wesen, unsere Grazie sind andere Worte für „Das“, um das es mir heute geht.

Vielleicht bekommt so das Wort „Eigen-Willigkeit“ einen ungewohnten Klang. Willig sein, sich auf das Eigene einzulassen. Sein, wie du bist …

Was hält uns davon vielleicht ab? (Der verrückte Versuch einer Erklärung …)

In dieser Woche habe ich mit meinem Freund und Kollegen Dieter in Hamburg einen Vortrag zum Thema Kreativität gehalten. Wir begannen unter anderem mit einem Test des Autoren De Bono. Ein Bild einer ungewöhnlichen Schubkarre. Als wir fragten, welchen Eindruck die (ganz normalen) Anwesenden denn hätten, kamen ausschließlich abwertende, ausgrenzende Antworten (Rad ist an der falschen Stelle …, mit der wird es zu schwer … usw.). Niemand gab eine Antwort, die auf ein mögliches Potenzial hinwies …
Der ganz normale Wahnsinn, oder???

Attraktion bedeutet u.a. auch Anziehung. Wie anziehend ist ein Mensch, der ein großes Maß an Akzeptanz lebt. Und in diesem meinem Moment würde ich ein Plädoyer für Selbstakzeptanz halten. Wie soll Jesus gesagt haben: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Daraus kann man eine Menge ableiten, u.a. auch, dass man andere gar nicht mehr lieben kann als sich selbst. Oder?

Im Rahmen einer Individuation (da finde ich die Ideen von C.J Jung immer noch klasse!) braucht es ein Ich-sein, damit ein wesentliches Du (im Sinne Martin Bubers) entstehen kann. Immer öfter spüre ich es: Wenn du ganz bei dir bist, ist es okay! Lassen Sie sich das einmal auf der geistigen Zunge zergehen …

Und … dann … entsteht u.a. die Attraktion des Wesen(tlichen). Dem Zenmeister Ikkyu wird
Das folgende Zitat zugeschrieben: „Einen Blick nur auf den wahren Menschen und wir sind verliebt“. Schauen Sie hin …

In diesem Sinne …

Herzlichst

Jürgen Weist

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Fest – Halten oder Los-Werden …

Im Zusammenhang mit einer Beratung ist mir in der vorigen Woche das folgende Bild gekommen, dass ich mit freundlicher Unterstützung auch hier gleich richtig zeigen kann.

Also, was ich vermitteln möchte, ist, dass ich manchmal Menschen in folgenden Modi erleben:

a) sie wollen etwas loswerden (z.B. unangenehm erlebte Gefühle) und zwar b e v o r sie es richtig angenommen haben … (das hat nichts mit der Dauer des Erlebens zu tun – ich kann schon vier Jahre Angst haben, ohne sie angenommen zu haben),
b) sie halten an etwas (fast wie ums Verrecken [was in einem engeren Sinne auch passt] willen) fest. Manchmal wissen sie, aber handeln nicht.

Dabei kommen sie mir vor, wie jemand, der sich verzweifelt mit großer Anstrengung an einem Abgrund versucht hochzuziehen. Sie kämpfen und rackern, ohne über den Rand zu kommen, weil die Schwerkraft (der Weg zur Mitte der Erde) sie nach unten lenkt. Dabei bräuchten Sie nur ein wenig nachzugeben, mit den Zehenspitzen nach unten tasten, und würden dann vielleicht merken, dass da neuer Boden für sie ist, auf dem sie sicher und entspannt stehen können. Nur ein wenig nachgeben, sich einlassen …

Was löst dieses Bild, diese Metapher in Ihnen aus? Gibt es einen solchen Bereich (wo Sie sich sehr anstrengen, auch in Ihrem Leben? Welche Empfehlung erhalten Sie für sich, wenn sie diese Idee auf sich wirken lassen?

In diesem Sinne

Herzlichst

Jürgen Weist

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