30.10.2005
Sich (ganz anders) im Leben bewegen …
Irgendwann fiel mir beim Aikidotraining auf, dass ich mit meinen Bewegungen immer (zeitlich) ein wenig hinterherhinkte. Meine Beobachtungen brachten mich darauf, dass ich oft erst eine vorhandene muskuläre Anspannungen lösen musste, um (erst) dann in ein neues Bewegungsmuster zu kommen.
Fortgeschrittene so schien es mir, begannen ihre Bewegungen mit einer Entspannung. Aber anders als ich. Da war (scheinbar) nichts, was sie lösen mussten und während ich mich nach der Lösung neu anspannte, flossen sie einfach in die neue Bewegung hinein. Elegant, effizient und fast immer sah es so aus, als löse die Bewegung des Angreifers über unsichtbare Fäden die Bewegungen des Angegriffenen aus. Irgendwie faszinierend …
Haben Sie schon mal probiert, sich so zu bewegen? Alles beginnt mit Entspannung. Beim Aufstehen, beim Luftholen … beim Gehen. Es ist wirklich ein Probieren wert und fühlt sich zunächst ziemlich eigenartig an.
Nun habe ich vor kurzem ein Buch aufgeschlagen, das von den Erfindungen des Naturforschers Viktor Schauenberger handelt (Autorin Martina Rodier im Verlag Zweitausendeins). Ich möchte aus diesem Buch zum obigen Thema mal ein paar Auszüge/ Sätze zitieren:
S.130f: (…) Das Universum beruht auf zwei verschiedenen Bewegungsarten. Parallel dazu gibt es zwei verschiedene Energiearten. Die eine ist fortpflanzend und veredelnd, die andere rückentwickelnd und zerstörend. Beide haben ihren Ursprung in der Polarität. Von der Bewegungsart hängt die Form der daraus freigesetzten Energie ab.
Diese zwei Arten der Bewegung (einspulend und ausspulend) werden im Wechselspiel von Anziehen und Abstoßen (nach Schauenberger) durch die Bewegungsauslösung bestimmt. Einen Anstoß von innen nach außen nennt er explosiv (oder zentrifugal – vom Kern weg), einen Impuls von außen nach innen implosiv (oder zentripetal – meint nach dem Zentrum strebend).
Bei der Explosion (so Schauenberger) wächst der Widerstand und der damit verbundene Energieverlust im Quadrat. Jede explosive Bewegung hat den molekularen Zerfall der bewegten Masse als Folge. Bei der implosiven Beschleunigung sinkt der Widerstand im Quadrat. Es wird zusätzliche Energie frei.
Schauenberger weiter (S.134f):Wir bewegen alles verkehrt. Was wir machen, ist falsch und naturwidrig. Die Natur bewegt anders. Sie verwendet primär ziehende, das heißt Sogenergien, da diese von der Natur für den Aufbau und Erhalt des unerlässlich sind. Die Natur wendet Druckenergien und Explosivkräfte nur für die Qualitätsminderung und Zerstörung an.
Hier möchte ich meinen Ausflug in die Ideen von Schauenberger inhaltlich soweit beenden. Ich frage mich, wie würde sich dass in unseren persönlichen Alltag auswirken, wenn wir diese Thesen und Ideen in unser Leben übertragen:
· z.b. (wie schon erwähnt) auf die Art, wie wir uns körperlich bewegen,
· auf unsere Kommunikation (dort z.B. Bezeihungen),
· die Art, wie wir Ziele anstreben und erreichen,
· und vieles andere mehr …
Ich bin schon jetzt implosiv entspannt auf Ihre Ideen …
Herzlichst
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 30. Oktober 2005, Allgemeines