24.04.2004
Die eigenen Konditionierungen durchbrechen …
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Gerade habe ich mir ein Video eines der wohl bedeutendsten Weisen dieses Jahrhunderts angesehen. Ich spreche von Jiddhu Krisnamurti und es ging in dem 1980 aufgenommen Film um das oben angegebene Thema.
Ich werde einmal versuchen, das, was ich erfassen konnte, in meine Wort zu kleiden und mich dabei auf das für mich Wesentliche beschränken …
Krisnamurti sprich in diesem Beitrag davon, dass wir in Unordnung leben und das aus dieser Unordnung Effekte wie Konflikte, Hass, Angst, Sorgen und Trennung entstehen.
Diese Unordnung entsteht insbesondere dann, wenn wir das, was gerade ist (z.B. eine Person, Sache, uns selbst usw.), anders haben möchten, als es, sie, wir gerade ist/ sind.
Der Prozess der Verfälschung beginnt schon dann, wenn unser Denken und Wissen (die als Erfahrung immer vergangenheitsbezogen und ihrer Natur nach unvollständig sein müssen), etwas als etwas Bestimmtes (z.B. mit einem Wort) bezeichnen.
Beispiel:
Ich bin wütend (was ich meist erst Sekunden nach dem Zustand realisiere). Das Wort wütend benutze ich in Erinnerung an ähnliche Zustände in der Vergangenheit. Diese aktuelle Wut ist jedoch einzigartig (im Sinne von man kann niemals zweimal auf die gleiche Weise wütend sein). Was dann hier stattfindet, ist schnell die Verwechselung von Tatsache und Wort. Denn das Wort Wut bezeichnet nicht genau das, was gerade ist, eher die Summe der vergangenheitsbezogenen Erfahrungen.
Üblicherweise schafft dann das Denken einen Gegensatz, wie: Ich sollte jetzt ruhig sein. Das schafft zusätzliche Unordnung, weil die Wut i s t (also eine Tatsache ist), das „ruhig sein“ aber eher nur die Qualität (schmunzelnd … kommt von auch quälen) einer Nicht-Tatsache hat (im Sinne einer Idee, eines gedachten Ideals). Das Denken schafft also das Gegenteil dessen was ist, in der Annahme, dies würde helfen und erzeugt so einen grundlegenden Konflikt (Trennung).
Krisnamurti empfiehlt hier: Beobachte einfach! Das, was ist (die Tatsache), ohne dich von ihr zu entfernen. Es gibt nur das, was ist, nicht wie du es nennst (wiedererinnerst) oder denkst. Denken, Bezeichnen usw. deutet Krisnamurti eher als ein sich entfernen von, ein Vermeiden dessen, was gerade jetzt ist.
Diese reine, unverzerrte Beobachtung, die enthüllt, was gerade ist, bezeichnet er als Durchbrechen der Konditionierung (bzw. habe ich es so verstanden …;-))) ). Können Sie etwas ohne Motiv betrachten, ohne dass es Sie an etwas erinnert, ohne dass Sie es deuten, analysieren oder bewerten? Können Sie letztlich ohne Bindung (an das Beobachtete) sein? Krisnamurti bezeichnet dieses sich an etwas oder jemanden binden als Grundlage für Angst, Eifersucht, Konflikte und Hass. Liebe, so Krisnamurti, entsteht erst jenseits einer Bindung.
Alles klar? ;-)))
Falls nicht oder falls ja, gleichermaßen gültig. Alles, was eine Ursache hat, so Krisnamurti, hat auch ein Ende. Probieren Sie doch einmal (minutenweise, stundenweise, tageweise), wie es für Sie ist, wenn:
· Nichts anders sein braucht, als es gerade ist,
· Sie nicht anders sein/ werden wollen, wie Sie genau gerade jetzt sind,
· Sie Dinge so wahrnehmen, als hätten Sie sie noch nie gesehen.
(Zen: Anfängergeist/ Bibel: sein wie die Kinder … ohne einzuordnen).
· Niemand Ihnen (außer Sie sich selbst) bei irgendetwas helfen kann.
Und Sie nutzen Ihr gesamten Bewusstsein (Einfühlungsvermögen) um mit dem zu sein, was wie gerade ist. So dass Wahrnehmender und Wahrgenommenes sich miteinander vermischen, nicht trennbar …
Und wenn es so nicht klappt, dann:
a) erkennen Sie für sich, wo bin ich wie gebunden?
b) Fragen Sie sich: kann ich, ohne Analyse, die Konsequenzen der Bindung erfassen?
Vielleicht haben Sie Fragen oder Anmerkungen. Fügen Sie diesem Artikel doch einen Kommentar bei oder senden Sie mir eine persönliche Mail – vielleicht mit Ihren Erfahrungen- unter weist@conzendo.de.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 24. April 2004, Allgemeines