Was uns verbindet …

In meinem Berufungsseminar stelle ich u.a. die Frage, wie wachse ich in meine große Heldenreise, in meine Kernidentität, meine Berufung  hinein. Eine Antwort darauf sind die von mir so getauften „Brückenaspekte“. Damit sind Aspekte gemeint, die die Zugehörigkeit in mir stärken und Entfremdung schwächen. Also letztlich die Frage, was stärkt mich, lässt mich ganzer werden und was schwächt mich, trennt mich tiefer von mir selbst? 

Die Antwort darauf ist natürlich hochindividuell, von Person zu Person einzigartig. Andererseits gibt es Aspekte, die für ganz viele Menschen eine bedeutsame Rolle spielen. Zwei Brückenaspekte möchte ich heute kurz erwähnen. Da ist einmal die Dankbarkeit. Der Fransziskaner David Steindl-Rast ( www.gratefulness.org) ist ein freudiger Botschafter ihres Wesens. Wenn Sie deutlich wahrnehmen, wofür Sie zutiefst dankbar sind, dann erkennen Sie gleichzeitig auch, was Sie „ganzer“ werden lässt, was für Sie heilsam ist, Ihre Integrität födert.  Dankbarkeit zeigt Ihnen die Rezeptur und Bestandteile Ihres ganz persönlichen Seelenbalsams.

Der Zweite Aspekt ist Ihre Traurigkeit. Die Trauer ist eine besondere Form und Zeit des Innehaltens, vielleicht die allertiefste und persönlichste. Die Trauer beschert uns seelische und emotionale Tiefe … wenn wir ihr Raum geben und sie er- bzw. durchleben, kann sie uns neu für das Leben öffnen.

Stellen Sie sich vor, Sie empfänden Dankbarkeit für Ihre Trauer … ;-)))  Wie wirkt diese Vorstellung in Ihnen? 

In diesem Sinne

Herzlichst 

Ihr
Jürgen Weist

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Herausragen …

Viele bedeutsame Menschen ist eines gemeinsam: Sie haben in Ihrem Leben eine oder mehrere Krisen durchlebt und sind im besten Sinne Goethes gestorben, bevor sie gestorben sind. Sprich irgendwann in ihrem Leben gerieten sie ans (scheinbare und vorläufige) Ende Ihrer Möglichkeiten, dann folgte eine Art Zusammenbruch (und der fühlt sich wie Sterben an … glauben Sie mir) in etwas Größeres.

Sie erlebten in einem Zusammenbruch eine Art Durchbruch. Etwas, dass Goethe mit seinem „Stirb und werde bezeichnet …“

Was faszinierenderweise noch hinzukommt ist, dass mit jedem „kleinen Tod“, jeder durchstandenen Krise die Angst vor dem großen Tod kleiner wird – und damit auch die Angst vor dem Leben …

Herzlichst

Ihr

Jürgen Weist

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