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2033
Dieser Artikel entstand durch eine Anregung des Autors Ulrich Müller mit seinem Beitrag Selbstbildung als Weg im Buch „Heilen statt Hauen“ – Aikido-Erweiterungen in Therapie und beruflicher Bildungsarbeit.
So weit zur Quelle der Inspiration. Worum geht es?
In der Beratung, meinem Umfeld und auch bei mir selbst stelle ich immer wieder fest, dass es in Übergangssituationen (z.B. Belastungen, Konflikten, Traumata) sehr entscheidend (im Sinne des Wortes) sein kann, mit welchem Wahrnehmungsfokus man das tatsächliche Geschehen wahrnimmt und verarbeitet. Oft macht genau der Fokus (welche Bedeutung ich etwas gebe) den Unterschied zwischen etwas, das mich voranbringt und etwas, das mich zurückwirft aus.
Der nachstehende Fokus ist den fernöstlichen (Kampf)Künsten entliehen. In diesen Künsten geht es nicht vorrangig um das Beherrschen des Könnens, sondern um eine Art innerer Wandlung, die durch das Üben der Kunst erreicht werden kann. Diese Künste werden auch als Wege (Do) bezeichnet, was in den Begriffen Judo, Aikido usw. zum Ausdruck kommt.
Zitat Werner Lind (aus seinem Buch Budo):
„Der Mensch übt, um selbst zu wachsen. Die ausgeübte Kunst ist eine Möglichkeit zu sich selbst zu finden (…). Die Übung der Kampfkunst bedient sich der Technik, doch sie meint das Ich. In dem Maße, in dem das Können wächst, gilt es, den Selbstzweck zu überwinden und das egoistische Streben nach äußerem Glanz durch Demut, Anpassung und Bescheidenheit zu ersetzen“.
Überträgt man diese Idee in sein alltägliches Leben, so beinhaltet plötzlich jede Anforderung eine Chance zum Lernen. Und zwar nicht nur auf der instrumentellen Ebene (wie bekomme ich das geregelt), sondern auch auf der Ebene der Persönlichkeitsentwicklung (was bewirkt das in mir). So entsteht das, was ich die persönliche Haltung nenne.
Unabhängig davon, ob wir dann gezielt Situationen mit großem Lernpotenzial für uns auswählen oder ob diese Situationen uns einfach widerfahren. Wir können beides gezielt als Lernsituation nutzen.
Folgende Leitfragen sind überaus hilfreich:
1. Wie kann ich aus dem, was ich gerade tue, lernen?
2. Wie kann ich das, was ich gerade tue, so tun, dass ich daraus lerne?
3. Was kann ich aus dem, was sich mir ereignet, lernen?
So getan, wird es immer unwichtiger, was wir tun und immer wichtiger, wie wir es tun und damit zur Übung im Sinne eines Do (Weges).
(Ritskes 1993, S.19): „ wir können alles, was wir tun als Übung verstehen …, die uns hilft, uns möglichst umfassend zu entfalten. Jeder Augenblick, den wir verstreichen lassen, ohne ihn als Übung zu nutzen, ist ein verlorener Augenblick, denn wir sind ja nie zu alt, um noch etwas Neues zu lernen … Wir können immer und überall etwas lernen.“
Praxistransfer:
Übertragen Sie doch diesen Fokus auf eine Sache, die Sie im Moment sehr beschäftigt und fragen Sie sich neben den o.a. Fragen: Was will das Leben mich lehren? Und nehmen Sie bitte – unabhängig von der entstehenden Antwort – wahr, was sich in Ihnen durch diese veränderte Haltung tut bzw. wie sich Ihre Wahrnehmung des Themas bereits verändert.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Ausprobieren. Tun Sie es, Wissen, das man nicht spürt, hat man nicht wirklich …
Unter mehr finden Sie eine möglicherweise ergänzende Idee …
Vielleicht haben Sie weitere Ideen, Anmerkungen oder Fragen. Fügen Sie diesem Artikel doch einen Kommentar bei oder senden Sie mir eine persönliche Mail – vielleicht mit Ihren Erfahrungen- unter weist@conzendo.de.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
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