Verhalten, Fähigkeiten und Haltung

Worüber man (in diesem Falle ich) sich Gedanken machen kann, nicht wahr? ;-))
Aber als Trainer, Coach und als Mensch interessiert mich der in Kopfzeile benannte Unterschied, weil er enorme Auswirkungen aufs Leben, z.B. Lernen, Selbsterleben, Beziehungen usw. hat …
Was meine ich damit?
Verhalten ist einfach formuliert der außen sichtbare Ausdruck innerer Prozesse … und ich verhalte mich mehr oder weniger den ganzen Tag. Fähigkeiten werden u.a. funktional benötigt, sprich an einem Arbeitsplatz, der Jobsuche, beim Flirten usw. setze ich vorhandene Fähigkeiten ein.
Mich aber interessiert im Moment besonders das Thema Haltung. Was verstehen Sie darunter? Wenn ein Chef eine freundliche Mitarbeiterin oder sozialkompetenten Mitarbeiter sucht, sucht er dann eine Fähigkeit oder eine Haltung? Hier ist die Antwort doch einfach, oder? Den mir wichtigsten Unterschied zwischen Fähigkeit und Haltung würde ich so beschreiben, dass eine Haltung eine Art „eingefleischtes“ Grundmuster (unbewusste Kompetenz) geworden ist, die uns auch unter Stress oder Ermüdung (Über-/Unterspannung) ausmacht. Fähigkeiten stehen uns so gesehen, nur viel eingeschränkter zur Verfügung.
Kurzformel: Eine Fähigkeit habe ich  … eine Haltung bin ich!
Übertragen Sie das mal auf das Thema Lernen … spannend nicht wahr?
Und wenn Sie diese Perspektive mal selbstreflektiv zur Selbsterkenntnis nutzen möchten: Dann achten Sie mal in absoluten Stresssituationen oder bei totaler Müdigkeit / Erschöpfung auf Ihr(e) VerHALTUNG – das sind Sie auch … der aufgesetzte (sonst gezeigte) Rest ist ihre „Schönwetter- Schokoladenseite“ oder soziale Beziehungs-Maske. Diese Beschreibung klingt doch erst einmal ziemlich doof, oder? Was meinen Sie dazu?

Diesmal bin ich gespannt auf Ihre Kommentare …
(dazu muss man sich allerdings aus Sicherheitsgründen auf meiner Blogsite anmelden …) Danke.

Herzlichst
Ihr
Jügen Weist

 

 

*3 Comments

3 Responses to “Verhalten, Fähigkeiten und Haltung”

  1. Katrin
    Mai 15th, 2014 | 22:11

    Spontan fällt mir >Je … desto< ein. Je unbekannter / fremder mir die Fähigkeit ist, die es zu erlernen gilt, desto mehr BIN ich beim Lernen auf meine Haltung angewiesen. Damit prägt die Haltung auch das neu Erlernte bzw. das, was ich im Begriff bin, neu zu erlernen (mehr ?). >Je … desto< geht auch in die andere Richtung. Je bekannter mir die Fähigkeit ist, z.B. es ist nur eine kleine zusätzliche Komponente von bereits Bekanntem - nehmen wir einen Tanzschritt zu einer mir schon bekannten Schrittfolge - desto leichter wird diese neue Fähigkeit in das bekannte Fähigkeiten-Repertoire eingebaut. Die Haltung wird weniger gefordert? VG Katrin

  2. Mai 21st, 2014 | 8:48

    Hallo liebe Katrin,

    ja,was Du(be)schreibst würde ich bejahen u n d gleichzeitig verändert sich mit neuem Lernen ja auch wiederum die Haltung. Vielleicht ist Haltung eine Art Metastruktur, die beim Lernen eine rekursive (Doppel)Rolle spielt. Mein kleiner Artikel sollte ein Hinweis darauf sein, dass m.E. viel zu viele Menschen etwas nicht „tief“ oder „intensiv“ genug lernen, damit es sich dann auf die Ebene der Haltung auswirkt. Dann würde Haltung relativ stabil bleiben und eher die von Dir beschriebene Wirkung entfalten …

    Jürgen

  3. Katrin
    Mai 22nd, 2014 | 11:42

    Hallo lieber Jürgen,
    ja, diesen Zusammenhang sehe ich auch.
    Mir fällt dazu ein Zitat von Friedrich Nietzsche ein:
    Das Können, nicht das Wissen, durch die Wissenschaft geübt
    Der Wert davon, dass man zeitweilig eine strenge Wissenschaft streng betrieben hat, beruht nicht gerade auf deren Ergebnissen: denn diese werden, im Verhältnis zum Meere des Wissenswerten, ein verschwindend kleiner Tropen sein. Aber es ergibt einen Zuwachs an Energie, an Schlussvermögen, an Zähigkeit der Ausdauer; man hat gelernt, einen Zweck zweckmäßig zu erreichen. Insofern ist es sehr schätzbar, in Hinsicht auf Alles, was man später treibt, einmal ein wissenschaftlicher Mensch gewesen zu sein.
    (Nietzsche, Friedrich, Menschliches, Allzumenschliches – Ein Buch für freie Geister -, 1878)

    Angedeutet wird das strenge Betreiben von etwas. Moderner übersetzt: etwas intensiv betreiben.

    Herzliche & verstandesmäßige Grüße
    Katrin

Leave a comment


Warning: Undefined variable $user_ID in /kunden/154399_25348/webseiten/wordpress/wp-content/themes/gentle-calm-10/comments.php on line 63