Achtsamkeit und Präsenz

Geht es Ihnen manchmal im Alltag auch so (egal auf welcher Seite des Geschehens)? Sie werden angerempelt, jemand dringt unsensibel, grenzüberschreitend auf Sie ein, man bemerkt Sie gar nicht usw. Wenn nicht, dann gehen Sie mal für eine Stunde auf den Hauptbahnhof oder in ein Kaufhaus und betreiben Sie mal Studien zum Thema „wie präsent (bewusst) sind Menschen“?

Und da wir die anderen nicht so gut ändern können, ist der leichtere Weg, mit der Veränderung bei sich selbst zu beginnen. Deshalb heute nur eine ziemlich banale Übung für Ihren alltäglichen Hausgebrauch:
Für die Dauer von drei Tagen betreten Sie doch einmal jeden Raum zuerst mit dem linken Fuß. Sie können natürlich auch mit jeweils links oder rechts  in die Hosen steigen, aber da man mehr Räume als Hosen „betritt“ scheint mir die Aufgabe mit den Räumen passender. Vom Zenmeister Suzuki wird übrigens erzählt, dass er bei dem Verlassen von Räumen sich hörbar durch ein tonales Ausatmen verabschiedet hat …

Viel Präsenz und Aufwacherfahrungen wünscht Ihnen
Ihr
Jürgen Weist

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Gefühle und Fühlen – ein Unterschied?

Ein kleiner und dennoch bedeutsamer Unterschied ist der zwischen dem Erleben von Gefühen, seien es Grundgefühle (ohne zuordbaren äußeren Anlaß) oder emotionale Reaktionen (meist Reaktionen auf Gedanken oder Wahrnehmungen). Dies passiert uns eher passiv, aufnehmend. Die Aussage „ich habe Gefühle“ beschreibt es ziemlich genau … diese (körperlichen) Regungen nehmen wir wahr, wenn sie eine (individuell verschiedene) bestimmte Schwellen überschreiten.

Fühlen im Vergleich dazu: Ist ein aktiver Prozess. Ich nutze mein Einfühlungsvermögen, mein Spürbewusstsein, um etwas zu fühlen. Vielleicht ein Körperteil, die Atmosphäre einer Situation, den Zustand eines anderen …

Nach meiner Erfahrung ist es dieses aktive bewusste Hin(ein)fühlen, dass unser Einfühlungsvermögen tieft. Dabei macht es im Bereich von Körperwahrnehmungen Sinn, zwischen Vorstellungen (ich denke an meinen Fuß) und wirklichem Spüren (kinästhetische Wahrnehmung) zu unterscheiden.

Praxistipp: Gerade morgens (nach dem Aufwachen) oder abends (vor dem Einschlafen) vielleicht im bett liegend einmal gefühlt durch den ganzen Körper scannen, von den Haarspitzen bis zu den Zehenenden, eine Gefühlswelle durch denkompletten Körper hindurchlaufen lassen – je langsamer, umso so besser. Und Geduld, wenn es nicht gleich sofort perfekt klappt.

Viel Freude mit der Idee und dem Weiterspinnen …

Herzlichst

Jürgen Weist

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