Bemerkenswertes

Welche Werte gelten in einer Leistungsgesellschaft? Und wieviel wovon ist für was eigentlich wirklich hilfreich?Vor einigen Tagen wurde im Spiegel über den Tod der Politikerin Heide Simonis berichtet. Ein Leitsatz aus diesem Artikel: „Sie blieb diszipliniert und ratlos, auch als sie schwer erkrankte.“ Ich nehme die Aussage mal als Projektionsfläche für meine Erfahrung mit vielen anderen Menschen. Eine Leistungsgesellschaft lebt von Leistung. Von Menschen, die zu ihr beitragen…
Soweit so gut.
Allerdings scheint sich aktuell der Diskurs wieder zu verschärfen. „Schwäche“, was auch immer das ist, ist sehr verpönt. Sei hart zu Dir selbst… sozusagen der „Iron-man“, die „Iron-woman“ in eigener Sache.  Wenn du es nicht schaffst, Tritt zu halten oder wenn du krankt wirst, ja, dann hast du es nicht richtig gemacht. Okay, ich überspitze, aber mancherorten wird die Selbstoptimierung ansatzweise zur Selbstgeißelung. Was wir vielleicht vergessen: Jedes „Mehr“ erzeugt an anderer Stelle ein „Weniger“. Oft stelle ich mir die (systemische) Frage: Wie sehr kann jemand (freundvoll) Leistung erbringen, der sie erbringen muss. Poetisch formuliert: An der Klippe des Müssens zerschellt oft das Schiff der Freude…😉
Achten Sie auf sich – herzlichst

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Jürgen Weist, 20. Juli 2023, Allgemeines

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