10.11.2022
Überstressung als gesellschaftlicher Systemhintergrund
Therapeuten wie z.B. Stephen Porges gehen davon aus, dass die meisten Menschen in den Industriestaaten permanent in einer Art Dauer-Distress sind. Was hat es damit auf sich?Vielleicht eine These, die ich gar nicht begründen muss, weil sie ja jeder letztlich am eigenen Leibe erfährt. Und doch … manchmal ist es so, dass wir uns bereits so daran gewöhnt haben, dass wir die Anspannung nicht mehr bewusst wahrnehmen.
Aber selbst dann, die steigende Zunahme (s. Reporte der Krankenkassen) an psychosomatischen Leiden, an Erschöpfung und Depressionen sprich ihre eigene Sprache, oder? Wenn Sie das für übertreiben halten, dann achten Sie doch bitte einmal auf folgende Symptome (Häufigkeit und Umfang): Tendenz sich zurück zu ziehen, Konzentrationsschwäche, Desinteresse, weniger bzw. mehr reden, Tendenz „abhängen“ zu wollen, Konzentrationsabfall, weniger Spaß an den Dingen, Tagträumen, Arbeit an unwichtigen und Routinetätigkeiten, Müdigkeit, leichte Erschöpfung, Hunger und Durst, Libido sinkt, Unterzuckerung usw. Und das sind nur die Hinweise erster Ordnung. Danach folgen: Zukunftsängste, Versagensängste, Verlust des Selbstvertrauens, innere Verhärtung, Abwehrverhalten (Ich doch nicht – Komm` mir nicht damit), Misstrauen, Desorientierung, Wahrnehmungs- und Verhaltensstörungen, Unzufriedenheit, Perspektivlosigkeit, Unfallgefahr, Ausbildung von Feindbildern, Migräne, Kopf- und Gliederschmerzen, Allergie, Asthma, Neurodermitis etc., muskuläre Verspannungen („Panzerbildung“), Haltungsschäden, Atembeschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Störungen des Verdauungssystems … Danach warten dann die intensiveren psychischen und physischen Beschwerden. Ist es nicht interessant, wieviel Alltagsprobleme mit (Dis)Stress und Überreizung zu tun haben könnten?
Bitte achten Sie auf sich …
Herzlichst – Ihr
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Jürgen Weist, 10. November 2022, Allgemeines
