09.04.2020
Kognitive Dissonanz
ist der Fachbegriff für ein massives Verleugnen der Realität … Was könnte damit gemeint sein?Nach Festinger bedeutet der Begriff so viel wie ein Umdeuten der Realität, bis die Wahrnehmung der äußeren Wirklichkeit einigermaßen mit der inneren Geschichte überstimmt. Wir leben in Zeiten von „Alternativen Fakten“, in denen weniger bedeutsam scheint, was realistisch ist, sondern sich eher die Frage stellt: Wer hat die eigentlich die Deutungshoheit? Wem kann ich vertrauen? Fachleuten? Die widersprechen sich oft. Politiker? Wollen wiedergewählt werden. Kein Wunder, dass Verschwörungstheorien gerade in Zeiten von Pandemie eine „Hoch-Zeit“ feiern. Wobei, die alte Frage: Wer profitiert davon, ist nicht immer die schlechteste.
Worauf möchte ich eigentlich hinaus? Meine Hypothese: Wir alle, jeder für sich, unterliegen der Tendenz der „kognitiven Dissonanz“ – die Frage ist nicht ob, sondern nur in welchem Umfang? Und damit komme ich zum Kern. Nicht nur in Zeiten von Corona ist jede/jeder Kapitän seines Alltagsschiffes. Jeder bestimmt seinen Kurs. Muss ihn immer wieder an die Bedingungen anpassen. Am besten funktioniert dies (nach Antonio Damasio) in der Kombi zwischen Gefühl und Ratio. Das Gefühl ist gut darin, die Ausrichtung zu bestimmen, ist aber ungenau. Die Ratio ist super genau, kennt aber die Grundrichtung nicht. Der Mix machts. Die Faustformel: Das Gefühl für die Ausrichtung und die Ration für die schrittweise Umsetzung. Und was sonst noch hilft: Die Idee, dass niemand von uns zu 100% richtig liegt. Es könnte immer auch anders sein …
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
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Jürgen Weist, 9. April 2020, Allgemeines