09.11.2017
(Un) Dankbarkeit
Oder: Wie bemerkt man, was nicht wahrgenommen wird? Nochmals anders: Warum fokussieren wir schnell auf das, was nicht in Ordnung ist? Dazu eine kleine Geschichte … und eine interessante These.Ich beginne mit der Geschichte: An unserem Pkw machten Reifen laute Rollgeräusche. Als wir neue Reifen bekamen, haben wir zwei Tage die neue Stille genossen. Danach … Hintergrundrauschen. Was so viel bedeutet, man nimmt das, was immer gleich ist (oder jetzt nicht mehr war) nicht mehr wahr.
Übersetzt ins Coaching kann dies bedeuten: Wenn man überwiegend den Fokus auf das legt, was nicht in Ordnung ist (und das ist bei den meisten so), dann tritt die Wahrnehmung des gleichbleibend Guten in den Hintergrund. Ich würde sogar noch weiter gehen: Ein solcher Fokus generiert auf Dauer eine ziemlich einseitige Wahrnehmung und erzeugt als Folge ein Bewusstsein von Mangel… (ist doch so viel nicht in Ordnung oder es gibt doch immer noch etwas, das in Ordnung gebracht werden könnte). Wer kennt das nicht …?
Auf der anderen Seite wäre die Frage: Wie kann man die Wahrnehmung wieder mehr ausrichten auf die Fülle, auf das Gute, das da so unbemerkt „da“ ist? Man ist gesund, hat eigentlich keine großen Themen und Luft zum Atmen ist auch immer genug da. Kein Witz: Ein bewusstes Wahrnehmen all` dessen, was gerade wirklich gut ist, wofür man dankbar sein könnte, erzeugt interessante psychologische Wirkungen.
Probieren Sie es aus … und die Erweiterung der Wahrnehmung und Präsenz sind dann fast sogar Nebeneffekte.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 9. November 2017, Allgemeines