Ehre …ein völlig veralteter Begriff?

Ich habe vor kurzem wieder einen meiner Lieblingsfilme gesehen. Tom Cruise in „The last Samurai“.
Ein Film, der neben Action auch tiefere Schichten, z.B. den Ehrenkodex der Samurai „ Bushido“ zumindest streift.

Ich gebe zu, mich haben Rittergeschichten schon von klein auf fasziniert. Und der Begriff „Ehre“ spielt in dem Zusammenhang eine große Rolle. Wikipedia meint dazu: Theoretisch wurde der Ehrbegriff zuerst von Aristoteles entwickelt; demnach sei es „doch eigentlich (die Ehre), die das Ziel des in den Geschäften aufgehenden Lebens bildet“, wobei das persönliche Streben nach Vortrefflichkeit das ausschlaggebende Motiv sei. Auch in der germanischen Vorstellungswelt war der Erhalt der Ehre an gewisse sittliche Mindestanforderungen gebunden (vor allem an die persönliche Tapferkeit).
Für mich: Ehre ist also etwas, das vom Menschen selbst, von seinem eigenen sittlichen Urteil abhängt. Von der Treue zu selbstgewählten Werten, die in ihrer Gültigkeit auch über den Tellerrand des Eigennutzes hinausgehen.

Diese Ehre verlangte viel: Als Friedrich der Große an den Justizminister von Münchhausen das Ansinnen richtete, er solle ein bereits gefälltes Urteil umstoßen, schrieb dieser: „Mein Kopf steht Eurer Majestät zur Verfügung, aber nicht mein Gewissen.“ Und der Oberst von der Marwitz, der das sächsische Schloss Hubertusburg hatte plündern sollen, weil die Sachsen zuvor die wertvolle Antikensammlung des Königs in Berlin mutwillig zerschlagen hatten, quittierte den Dienst und ließ auf sein Grab schreiben: „Wählte Ungnade, wo Gehorsam nicht Ehre brachte.“

Beim Schreiben merke ich, dass Ehre für mich eher ein ziemliches komplexes Gefühl ist und die aktuelle Welt ziemlich viel davon gebrauchen könnte …
Machen Sie sich doch mal Ehre …

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist

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