02.03.2017
Ohne Gefühl wird es schnell Gewalt …
Gestern fiel mir beim Kampfkunsttraining (Aikido) ein Muster auf, dass ich auch aus anderen Zusammenhängen kenne.
Wenn der Titel Sie einlädt lesen Sie gern weiter …
Es geht darum, dass die meisten von uns, gerade wenn Sie in ungewohnte (Lern)Situationen kommen, sich an der Form, z.B. einen bestimmten Verhalten orientieren und dies dann irgendwie hinbekommen wollen. Beim Training traf ich auf jemanden, der die vorgeführte Technik nicht kannte und mit mir übte. Statt wahrzunehmen, was genau geht (nicht), versuchte er mit viel Kraft und noch mehr Wollen das Ziel (mich zu Boden zu werfen) hinzukriegen.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, ich kenne das auch von mir. Ich weiß noch nicht so recht, wie es geht, aber versuche es hinzukriegen, statt die Wahrnehmung sensibel darauf zu richten, neugierig und feinsinnig zu probieren. Was übrigens für das Lernen viel schneller und effizienter gestaltet. Also den Fokus auf den Prozess des Machens zu richten statt aufs Ziel. Denn aus dem Tun heraus gestaltet sich die Wirkung mehr als aus meinem Wollen …
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 2. März 2017, Allgemeines
2 Comments
Das kann ich nur bestätigen, weil ich gleiches durch meine Lernaufgabe mit Pferd gelernt habe. Allerdings im Alltag schon wieder vernachlässigt, muss ich zugeben. Es ist aber auch eine ständige Herausforderung, weil sich die Wahrnehmung zu schnell auf das richtet was man gerade als falsch betrachtet oder gerne anders hätte. Der Wille spielt hier eine große Rolle, denke ich. Also den Willen loslassen, nicht soooo ernst nehmen oder nicht als primär betrachten, sondern als Teil des Ganzen in dem jeweiligen Kontext. Das ist mein Ziel, also prozessorientiertes denken, fühlen und handeln.
Werd ich vielleicht zwar nie ganz schaffen, aber 80 % reichen mir ja.