24.12.2015
Weihnacht … Seelenzeit
Vorbemerkung: Auch, wenn es sich im ersten Anflug möglicherweise anders liest, dieser Text soll tiefe Hoffnung stiften. Oder wie es mir ging, als ich mir zur Vorweihnachtszeit in der Hamburger Innenstadt passierte…
Weihnachtlieder – und Märkte, der Geruch von Glühwein, jede Menge Plakate mit Geschenkideen, blinkende Lichter, Menschenmasse im (h)eiligen Einkaufstaumel und ich (auf dem Weg zu einem Coaching) mitten mang (mang: norddeutsch für drin).
Weihnachten, so schoss es mir durch den Kopf, ein Fest der Liebe? Besinnliche Zeit? Wirklich? Ich merkte, wie sich mein Herz ein wenig verkrampfte…
Mein Gott, dachte ich, wenn all diese Poeten, wie Saint-Exupéry, Rilke & Konsorten halbwegs „Recht“ haben, dann hat Liebe etwas mit einer Öffnung auf Herzebene zu tun. Das, was ich gerade um mich herum erlebte, war gefühlt eher das Gegenteil. Eher nach der Devise, je weniger Herz, desto größer der Konsum (die Geschenke).
Am Dammtorbahnhof standen Leute irgendeiner Religionsgemeinschaft mit der Botschaft „Jesus lebt“ …
Was, sinnierte ich weiter, würde er sagen, wenn er wirklich jetzt leben würde? Was würde er, zu dessen Ehren wir dieses Fest feiern, sich von uns wünschen. Sich für uns wünschen? Für einen kleinen Moment wurde ich erst traurig, dann wurde mir weich ums Herz.
Ich wünsche Ihnen eine beseelte und zugleich besinnliche Weihnachtszeit.
Ihr
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 24. Dezember 2015, Allgemeines
