Das Gute wollen …

Im Coaching erlebe ich immer wieder, dass Menschen ziemlich polar unterwegs sind. Sind sie traurig, so wollen Sie Freude, geht es Ihnen nicht gut, möchten sie sich gut fühlen. Menschlich ist dies total verständlich, aber funktioniert das wirklich so …?
Geht es um Wandel bzw. Veränderung und gibt es einen Ist-Zustand (von dem man weg will) und einen Wunschzustand (zu dem man hin möchte), so würde ich empfehlen, sich beides anzuschauen. Natürlich ist die Hin-Zu-Betrachtung viel netter, aber meist eben nur das halbe Lösung. Meist hat der Ist-Zustand auch einen Sinn, auch wenn es uns nicht bewusst ist. So würde ich die Hypothese aufstellen, dass es sogar wirkungsvoller ist (Ausnahmen bestätigen die Regel), wenn ich mich erst einmal mit dem, was ist, beschäftige. Kurioserweise sogar mit der Regel: Je mehr ich davon weg will – desto mehr macht das Verweilen noch Sinn. Haben Sie eine Idee davon, was ich meine?

Wenn ich heutzutage für mich und mit anderen um Lösungsbewegungen ringe, dann kommt beides aufs Tablett. Einerseits, dass was ist und was meist gerade als unangenehm erlebt wird und auch das, wohin es gehen soll und von dem man glaubt, dann ist es alles gut. Widersinniges Vorgehen macht da oft Sinn: Will jemand vom Thema weg, so schaue ich genau hin, will jemand sich das Thema noch tiefer anschauen, so lade ich zum Weggehen ein …
Das Gute wollen … heißt manchmal das scheinbar Schlechte tun.

In diesem Widersinn …
Ihr
Jürgen Weist

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