Bemerkenswertes

Immer mal wieder in Coachingprozessen, wenn das Thema Angst zur Sprache kommen darf, wird oft die Angst vor dem Tod erwähnt. Ist der Tod wirklich so angstauslösend? Oder um was könnte es da noch gehen? 

Es klingt vielleicht ein wenig makaber, aber niemand der lebt, jedenfalls die meisten, hat eine tatsächliche Todeserfahrung gemacht. Wir wissen (meist kognitiv), dass wir sterben werden, aber es gibt keine eigene unmittelbare Erfahrung. Themen wie Sterbebegleitung, Nahtodeserlebnisse usw. möchte ich heute ausklammern.

Fakt ist: Seit wir leben, hat sich die Erfahrung von Lebendigkeit in unser Bewusstsein eingeprägt. Insofern möchte ich gern einmal provokant die These aufstellen, dass die meisten von uns weniger Angst vor dem Tod als mehr Angst vor dem Leben haben … und selbst wenn wir Angst vor dem Tod haben, dann passiert dies doch zu Lebzeiten, oder? Oder ganz anders formuliert: Haben wir nicht eher Angst davor, dass das Leben aufhört? Ein wenig burschikos gesagt: Der Tod nimmt uns jede Angst … ganz sicher bin ich natürlich nicht, denn ich lebe ja noch. Und doch noch einmal meine Behauptung: Die meisten Menschen haben Angst vor dem Leben …

Wie geht es Ihnen mit dieser Anregung? Welche Wirkung entsteht bei Ihnen, wenn Sie nur für einen Moment annehmen würden, dass meine These (teil)wahr wäre? Schreiben Sie mir gern einen Kommentar, denn das Thema Angst (und der Umgang damit) ist riesengroß und hat von daher eine enorme Bedeutung.

Herzlichst

Ihr
Jürgen Weist

Jürgen Weist, 27. November 2014, Allgemeines

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