05.06.2014
Ins „Jetzt“ einchecken … können.
Haben Sie das folgende Paradox schon einmal im Alltag beobachtet? Jemand möchte etwas ganz doll
haben oder ist schon ganz lange sehnsüchtig … ja und dann kommt „es“, der Wunsch wird erfüllt und
weil man so festgefahren im Haben wollen steckt, kann man es dann – im dem Moment – gar nicht mehr
wirklich (an)nehmen. So, als wäre man ganz lange hungrig, kommt dann endlich an einen reich gedeckten Tisch und merkt … ich kann gar nichts mehr essen … und manchmal passiert es sogar, im Bewusstwerden des „Nicht-essens-könnens“, dass man weiter über seinen Hunger klagt.
Oder jemand hat sich wirklich gut und ausreichend auf eine Art Prüfung vorbereitet, will zeigen, was in ihm steckt und im besonders gut sein wollen … scheitert man.
Was passiert, was wirkt in solchen Situationen? Das ist natürlich fast immer ziemlich komplex. Was aber oft zu beobachten ist, dass zuviel Wollen, Fixiertheit auf etwas, eine Spannung schafft, die es nahezu unmöglich macht, ins jeweilige Jetzt mit seinen realisierbaren Möglichkeiten einzuchecken. Alltagssprachlich werden Begriffe wie: Danebengelegen, neben mir gestanden, am Leben vorbei usw. genutzt.
Also, ich lege Ihnen mal die Frage der Woche ans Herz. Wie könnten Sie für sich ein kultiviertes Wollen „entwickeln“, dass Ihnen einerseits eine Fokussierung auf Gewünschtes ermöglicht und Ihnen anderseits ermöglicht, im Jetzt mit seinen Möglichkeiten zu verweilen bzw. jederzeit dorthin einzuchecken? Oder poetisch formuliert: Wie können Sie so „da sein“, dass Ihnen der Moment seine (oder Ihre) Möglichkeiten offenbart …?
Mögen Sie Ihre … ja, Ihre ganz persönliche Antwort finden.
Jürgen Weist, 5. Juni 2014, Allgemeines