13.03.2014
Hartes oder weiches Bewusstsein?
Unser Tagesablauf ist meist von vielen Entscheidungen geprägt … zählen Sie mal im Laufe eines Tages, wie oft Sie kleine und große Entscheidungen (entweder-oder) treffen. Gleichzeitig verrichten wir in unserer Kultur viele Handlungen, die ziemliche Konzentration erfordern. Wie sieht bei Ihnen ein normaler Tag, eine normale Woche aus? Medieninput, Termine usw. tun ihr übriges.
Ich möchte damit zum AusDRUCK bringen, dass unsere Gesellschaft schon in ihren Grundbedingungen ganz oft dazu einlädt, unsere Aufmerksamkeit zusammen zu ziehen, zu verdichten, auf den Punkt zu bringen. Da ist es kein Wunder, wenn wir dann „weiche Sachen“ machen möchten, dass es gar nicht so einfach ist, entsprechend zu entspannen. Die meisten Menschen sind fast immer von einer Art Idealzustand, dem „Eu-Tonus“, weit entfernt. Denn konzentrieren wir den Geist oft und andauernd, dann überträgt sich das (als Muster) auch auf den Körper. Und wenn sie dann entspannen möchten, fallen viele aus der Überspannung fast ins Kollabieren … und das macht manchmal „Angst“, weil man dann zu sehr entspannt und sich fragt, bekomme ich aus der Unterspannung meinen Alltag noch hin. Ich kenne genügend Menschen, die eine kleine Panik vor Entspannung aufgebaut haben …
Mein Fazit: Ich plädiere für eine pulsierende Balance zwischen Anspannung und Entspannung, ringe auch in meiner Alltagspraxis immer noch (feiner) damit … und lade Sie ein, für diesen Grundbereich Ihres Lebens Bewusstheit zu entfalten. Werden Sie sich erst einmal klar, wie spannungsgeladen ist mein Alltag, wie geht es da meinem Körper ? Wieviel QUALität und Tagesthemen haben mit meinem Spannungszustand zu tun?Und dann: Wo könnte ich kleine Pausen einbauen? Wie leicht/ schwer fällt mir das? Warum? Was wird da deutlich? Wieviel schrittweise Entspannung (z.B. erst einmal ein Spaziergang) wäre erst einmal okay? Was passiert allein dadurch, dass ich dem Thema Aufmerksamkeit schenke usw.?
Grundlegend für Veränderung ist (manchmal) das Erkennen, dass „etwas“ nicht (unbedingt) zu einem gehört. Vielleicht habe ich was gelernt, sogar jahrzehntelang gemacht, merke aber eigentlich jetzt, dass ist gar nicht meins. Solange etwas zur eigenen ICH-Identität gehört (das bin ich, gehört zu mir) , ist es fast ausgeschlossen diesen Aspekt zu verändern.
Insofern wünsche ich Ihnen von Herzen, dass Sie Ihre rechte Spannung entdecken mögen und den Rest früher oder später einfach lassen können …
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 13. März 2014, Allgemeines