Etwas „richtig“ machen …

Heute wende ich mich mit diesem Denkanstoß an all` die ach so vernünftigen Leute da draußen in der Welt. Ja, gerade an die Menschen, die zutiefst den Glaubenssatz haben und leben, wenn ich es nur richtig mache oder meiner Umwelt klar mache, dass ich es richtig mache (oder versuche), ja dann bekomme ich (endlich) Zustimmung, Anerkennung usw.

Diese etwas unrealistische Idee hat viele Untiefen. Ein paar wenige davon möchte ich heute „beleuchten“:

1.“Richtig“ setzt voraus, dass es eine Art objektiven Maßstab oder Bezug gäbe … anhand dessen man messen könnte, ob etwas richtig ist. So etwas gibt es nicht. Allenfalls Übereinkünfte, die von Ort, Zeit und Personen abhängig sind.

2. Richtig beinhaltet auch, dass ich im konkreten Einzelfall nicht praktisch ausprobiere, was passt denn hier und heute zu dieser einzigartigen Situation mit ggf. diesen Menschen. „Richtig“ ist also meist eine (unzulässige) Verallgemeinerung darüber, was passend oder angemessen wäre … meist um es sich leichter zu machen, oder?

3. Ähnlich mutet die nächste Idee an: Richtig ist immer ein Gedankenspiel über eine Situation. Da urteilt ein Subjekt über was (scheinbar Objektives) da draußen, oder? Aber meistens stehe ich ja in Beziehung zu der Situation, nicht wahr? Statt zu fragen, was ist richtig? – könnte ich auch die Frage stellen: Was braucht es (ggf. von mir  … für den nächsten Entwicklungsschritt)? Richtig bezieht sich meistens auf ein erwünschtes Ergebnis. Was wäre, wenn es nur Übergänge  – sich verändernde Formen (ohne Endergebnisse) gäbe? verrückte Idee, oder?

4. Und … manchmal geht es nicht darum, etwas Konstruktives hinzubekommen. Insbesondere dann, wenn eher „dunkel eingefärbte Emotionen“ am Werk sind, dann ist Vernunft allein manchmal ziemlich hilflos. Das sollte „man“ auf dem inneren Zettel haben und auch in der Lage sein, seine emotionalen und archaischen Potenziale entsprechend zu aktivieren …

Die gute Nachricht: Versuchen Sie ruhig die Dinge usw. , die Sie tun, weiterhin „richtig“ zu machen … vielleicht mit dem zunehmenden Bewusstsein, dass das eine ziemlich relative instabile Sache ist …;-)))
Das ist schon anspruchsvoll genug.

In diesem fast richtigen Sinne …
Herzlichst
Ihr Jürgen Weist

 

 

 

 

 

 

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