Aggression ein „tierisches“ Potenzial …

Diesen Artikel zur Ehrenrettung der Aggression, die in unserem Kulturkreis ja meist überaus negativ belegt ist, möchte ich mit einem Zitat von Wolf Büntig beginnen:
Solange wir unsere Muskulatur nicht einsetzen, um auf das zuzugehen, was wir brauchen; von dem wegzugehen, was wir nicht brauchen und gegen das anzugehen, was uns gefährdet – solange wir die Muskulatur nicht nutzen, um rauszureichen, abzuwehren und zu drohen, so lange bleiben wir gebunden an unsere geschrumpfte Körperform, die eine geschrumpfte Seele beherbergt. 

Wie sieht es bei Ihnen aus, mit animalischen, archetypischen und archaischen Impulsen? Nehmen Sie diese im Alltag wahr? Könnten Sie nicht auch mal jemanden (zumindestens in der Vorstellung) beiseite schubsen, sich Raum nehmen und mal jemanden geladen anbrüllen.
Wie wäre es, wenn Sie Aggression als einem dem Leben zugewandten Impuls verstünden. Aggression (von lat. aggredi) heißt, sich auf jemanden oder etwas zu bewegen können. In dem Begriff ist eine Art Hinbewegung, ein Auf-das-Gegegenüber-bezogen-Sein enthalten. Aggression als die Kraft, die uns von den Pflanzen unterscheidet, unser tierisches Erbe, aber eben auch die wunderbare Möglichkeit durch Standortveränderung uns dort hinzubewegen, wo die Umweltbedingungen gut oder besser für uns sind. Lassen Sie sich dies mal auf der Zunge zergehen …
Achten Sie doch einmal im Alltag auf Ihre E-motionen (das, was Sie bewegt): Sind da nicht auch manchmal Wut, Ärger, Lust, Zorn, Anflüge von Gewalt – oder sind Sie immer edel, hilfreich und gut? Können Sie sich solche „schlechten Gefühle“ zugestehen?
Was ist es, was Ihr Körper manchmal will? Was drücken Ihre Schultern, Ihre Arme, Ihre Hände, Beine und Füße usw. aus? Wie gehen Sie mit diesen Kräften, Spannungen im Alltag um?
Ein paar reflektive Fragen zum Thema:

1. Wie gehen Sie mit solchen Impulsen im Alltag um?
2. Wie geht es Ihnen, wenn jemand Ihnen gegenüber aggressiv ist?
3. Was würden Sie für einen kultivierten (angemessenen) Umgang mit solchen Emotionen halten?
4. Warum und wann sind solche Emotionen unverzichtbar?
5. Wie wirken so genannte „Scheinheilige“ (sind immer so unheimlich nett) auf Sie?
6. Welche Ideen kommen Ihnen noch zur Ehrenrettung der Aggression …?

Herzlichst

Ihr Jürgen Weist

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