27.02.2013
Selbstregulation oder Spannungen kreativ surfen …
Die meisten von uns sind im Alltag immer mal wieder mit Spannungen, sei es mentaler oder emotionaler Art gefordert. Sei es, dass uns selbst etwas bewegt oder andere in einem solchen Zustand sind.
Was ich in meiner Alltagspraxis beobachte, dass nur Wenige damit relativ bewusst und angemessen umgehen – meist reagieren wir z.B. in Beziehungen mit ziemlich archetypischen Mustern. Wir bauen Gegendruck auf (Angriff) oder weichen aus (Flucht). Auch Aushalten (Immobilität) kann eine Antwort sein. Innere und äußere Beziehungen leiden …
Was passiert da? Meine Ideen dazu sind: Widersprüche (Ambivalenzen) und Spannungen werden nicht bewusst „innegehalten“, damit sie sich z.B. kreativ in einer Lösung entfalten können. Weil das Aushalten von Spannungen anspruchsvoll sein kann, werden sie beispielsweise projektiv nach außen gerichtet (die anderen sind …) oder der Organismus, der die Spannung nicht (aus)halten kann, kollabiert nach innen … und greift nach der meist nächstbesten Lösung (die selten wirklich angemessen ist).
Mir kommen da aus meiner langjährigen Coachingpraxis viele Ideen, aber zentral scheint mir, dass wir mehr lernen, konstruktiv und intelligent mit Spannungen in uns/ anderen umzugehen. Spannungen richtig genutzt, können lebendige Böden für Wachstum und Entwicklung sein. Ja, weil Spannungen oft aus erlebten oder gelebten Widersprüchen herrühren, sind sie die Energie, die versucht, das Ganze auf höheres Niveau zu bringen und dort neu zu verbinden.
So verstanden, können die eingangs erwähnten Spannungen etwas sein, wo es sich lohnt, genau hinzuspüren, sich so bewusst wie möglich zu regulieren, zu nutzen, ein-LADUNGEN für integrative Bewegungen. Letztlich mehr Leben …
Herzlichst
Ihr Jürgen Weist
Jürgen Weist, 27. Februar 2013, Allgemeines