13.03.2011
Ja und Nein oder wie offen ist ein System?
In der Systemik und auch in der Psychologie spielt der Begriff des offenen und geschlossenen Systems eine bedeutende Rolle. Super vereinfacht sind Systeme zum Austausch mit der Umwelt verpflichtet, denn ohne Austausch (z.B. mit Nahrung) mit der Umwelt stirbt das System – ist es zu offen, löst es sich auf. Dieses Phänomen lässt sich in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen beobachten. Meine Hypothese ist, dass bei Personen die Geschlossenheit (meist aus Angst) überwiegt. Das hat natürlich Auswirkungen. Ich möchte heute einmal auf einen ganz alltäglichen Effekt fokussieren. Mein heutiges Beispiel wäre JA oder Nein (in seinen verschiedenen Formen) zu etwas zu sagen .
Kinder sind bis zur Trotzphase ganz offen, erst dann lernen Sie bewusst und spielerisch das Nein zu nutzen. Ich möchte Sie einladen einmal zu prüfen, ob es Ihnen zu ähnlich wie mir geht. Ein Ja zu etwas ist offen, unbestimmt, fühlt sich weich an, bedeutet fürs Ich Unterordnung, ich trete zu etwas oder jemanden in eine Beziehung usw. Ein Nein grenzt eher ab, fördert scheinbar meine Unabhängigkeit und Freiheit, fühlt sich eher hart und grenzziehend an.
Welches Bewusstsein braucht es nun, trotz eines Ja innerlich frei zu sein und trotz eines Nein in Harmonie zu bleiben? Ja, dazu würde ich gern Ihre Kommentare hören bzw. lesen. Schreiben Sie mir!
Herzlichst
Ihr Jürgen Weist
Jürgen Weist, 13. März 2011, Allgemeines
Hallo Jürgen,
bei einem NEIN in Harmonie zu bleiben, stelle ich mir dann als möglich vor, wenn es eine „Option“ bzw. eine Alternative gibt, die auch möglich sein kann bzw. darf. Ansonsten empfinde ich ein NEIN nicht nur als abgrenzend, sondern auch für das System als eher destruktiv und unbeweglich – egal aus welchem Grund. Ein NEIN braucht m. E. zunächst Bewegung um dann ganz „bewusst“ innerlich trotz allem „frei“ sein zu können . . .?!