Sich für jemanden halten …

 

Etwas, das mir (Jürgen Weist) nach zwei Wochen Non-Stop-Coaching auf Mallorca als ein bedeutsamer „Unterschied“ deutlich wurde, ist die Tatsache, dass Menschen meist auf ihre ganz individuelle Weise Leben in sich zurückhalten, sprich bei den meisten von uns gibt es ein Etwas, dass in uns darauf wartet, endlich (aus)gelebt zu werden.

 

„Für wen halten Sie sich?“ – ist eine doppeldeutige Frage. Sie fragt einerseits nach einer Art (körperlich) konstruierter Realität (das, was wir dann oft Identität oder Selbstbild nennen) und andererseits wird nach einer Art inneren Loyalität gefragt. Für wen/ welcher Beziehung galt/gilt dieses (Ver)Halten? Was entsteht in Ihnen, wenn Sie beginnen, darauf Antworten zu formulieren …?

 

Was mir hier auf der Insel deutlich(er) wurde, ist, das diese Art innerer Widerstand gegen mich selbst (sich zurückhalten) oft dann, wenn das Zurückgehaltene „angesprochen“ wird in eine Art von „Da kann ich mich nicht aushalten“ umkippt. Quasi, als wäre da nur die Wahl zwischen mich zurückhalten und nicht aushalten können. Was für eine Zwickmühle?

 

„Schlön“ war meine therapeutische Antwort. Was ist so schön und gleichzeitig so schlimm, das das Aushalten vielleicht schwer wird? Im Sinne von verletzt werden (durch uns selbst/ andere) ist zwar doof, aber das Schöne ist so schlimm, so wenig aushaltbar, dass wir dann eher doch zum gewohnten Leiden „greifen“. Lieber Leiden als sich gut leiden können …

 

Also … hier dann eine Empfehlung: Das mit dem „Nicht aushalten können“ bleibt, es gibt (jedenfalls immer wieder in meiner Erfahrung) Situationen, Menschen und Zustände, die ich nicht/ schwer aushalten kann und dann auf gewohnte Weise „weggehe“ (verdränge, ablehne, bewerte usw.). Und … wenn ich lerne, mich darin mehr und mehr auszuhalten, dann wird das mit dem „Weggehen“ weniger und es passiert weniger oft. Kurzum, die Situationen in denen ich gefühlt da bin, anwesend bin, nehmen offengestanden zu. Was daraus entsteht, ist eine Art spürbarer Fülle, die wir subtil wahrnehmen und mit Worten wie authentisch, spürbar, stimmig usw. beschreiben. Meist ist es jedoch anders, oder wie eine Teilnehmerin im Gewahrsein einer lächelnden Reiseleiterin aussprach:“ Sie lächelt, aber ich spüre, sie muss freundlich sein“.

 

Also … es lohnt sich, sich mehr auszuhalten als sich zurückzuhalten … Die ganz Welt könnte davon profitieren. Stellen Sie sich einmal vor, jeder würde das, was er tut, mit dieser grundlegenden Fülle tun. Egal, ob es sich um Taxifahrer, Kellner, Therapeutinnen oder Köche handeln würde ?

 

In diesem Sinne

 

 

Ihr Jürgen Weist

 

 

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