Warum diese Liebe zu Thailand?

 

Oder: Dualer und nondualer Geist. 

 

Ich bin gerade mal wieder einige Tage hier zu Gast in Ostasien. Da genieße ich es wieder besonders „offen“ für zukunftsweisende Impulse und Gedanken zu sein. Ich blätterte heute in dem Buch „Big Mind“, von Genpo Roshi, mit der Idee den Extrakt dieser Idee für ein Coaching-Format in unserer Integralen Ausbildung zu nutzen.

 

In der Einführung beschreibt Genpo Roshi den Unterschied zwischen dem unterscheidenden Geist und dem nicht unterscheidenden, transzendenten Geist(eszustand), der uns inneren Frieden und Harmonie spendet und nach dem so viele suchen. Die Kurzform nennt er „Sich zu Hause fühlen“.

 

Der unterscheidende, duale Geist ist der Zustand, in dem wir Dinge in polaren Gegensätzen erfahren, wo es richtig und falsch gibt, von wir von ganz verschiedenen Teilpersönlichkeiten (je nach Zustand/Situation ) heimgesucht werden und wo meist eine  Art ständiger  innerer Dialog/Monolog  stattfindet.

 

Für unseren Alltag benötigen wir die Fähigkeiten dieser Geistesqualität. Wenn wir einkaufen gehen, und unser Toastbrot zwischen zwanzig verschiedenen Sorten herausfinden wollen usw. Wenn ich hier in Thailand die Straße überqueren oder mit dem Motorrad fahren will und mich noch einmal an den bedeutsamen Unterschied zwischen Rechts- und Linksverkehr erinnere.

 

Wenn wir uns allerdings mit dieser Geisteshaltung identifizieren, uns beginnen (weil so lange vorherrschend) dafür zu halten … dann ernten wir eben auch die anderen (polaren) Früchte dieser Qualität (wobei QUALität hier gut passt), nämlich Sorgen, Angst und das, was die Amerikaner die „More-Disease“ nennen, das unersättliche „nichtfindende, gleichzeitig sehnsüchtige Suchen“.

 

Dabei (so auch Genpo Roshi) ist alles immer schon da … oder wie ich es in letzter Zeit immer häufiger nenne, es ist eben manchmal eine Frage:

 

a)      worauf fokussiere ich?

b)      Für wen und was halte ich mich?

c)      Womit identifiziere ich mich (was ist mein Selbstbezug)?

 

Die meisten Menschen (ich auch) hängen an Erreichtem, an Dingen, sozialen Standards, Rollen, Werten, aber woran wir oft am meisten „hängen“ ist die Idee, was wir sind, unser Selbst.

 

Stellen Sie sich doch einmal die o.a. Fragen. Beschreiben Sie einmal (laut sprechend), wer Sie sind. Denn eine Beschreibung schon schafft diesen kleinen (Beziehungs)Unterschied der Objekt-Subjekt-Realität, der uns beim Erkennen helfen kann. Oder anders gesagt, was mir bewusst wird, kann ich eher lassen, oder?

 

Zurück zu der Bemerkung am Beginn. Warum schätze ich meine Zeit hier in Ostasien so sehr? Ein gefühlter Aspekt ist sicherlich, dass ich viel mehr (als zu Hause) in den Tag „hineinleben“ kann – also nondualen Geist, mehr Sein lebe. Wenn es regnet, bleibe ich einfach zwei Stunden im Restaurant sitzen, kaum Zwänge, außer vielleicht meinem Hunger, Durst etc. Gleichzeitig viel mehr Entspannung, mehr Balance zwischen den beiden oben erwähnten Zuständen und wahrscheinlich vieles andere mehr …

 

Und … vermutlich geht es darum, „das“ weltweit zu entwickeln …insoweit herzliche Grüße vom anderen Ende der Welt.

 

Herzlichst

 

Ihr Jürgen Weist

 

Auch hier freue ich mich auf Ihre Kommentare …

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