14.11.2008
Die kleine Geschichte von der Angst …
oder wie sich unsere Muster manchmal auswirken.
Ich bereite mich gerade auf eine Aikidoprüfung vor. Ein Teil der Prüfung besteht darin, dass ich – auf den Knien ruhend – von einer stehenden Person angegriffen werde. Für Insider: Hanmi Handachi waza: Angriff Shomen uchi -Technik: Kote gaeshi. Für normale Menschen: Jemand haut mir also mit der Handkante auf den Kopf und ich darf diesem Angriff ausweichen …
Dazu gehe ich mit dem Angreifer in Kontakt, drehe ich einmal um 180 Grad … soweit die Theorie, weil ich beim Trainieren bemerkte, dass das mit der Drehung überhaupt nicht gut klappte; ich eher wie angenagelt sitzen blieb. Da war einfach Angst …, die mich sitzen ließ. Des Pudels Kern waren schlichte 10cm „früher Kontakt“. Wenn ich den Angriff etwas früher annahm (nämlich diese berühmten 10 cm) dann war alles kein Problem … die Drehung klappte, ich konnte mich sogar von der Angriffsenergie „drehen lassen“.
Verrückt dachte ich und wie wertvoll zugleich …
Nur ein wenig mehr (früher) Annahme und schon konnte ich damit gut umgehen, nur ein wenig später und „nichts ging mehr“ …
Wo könnte das für Sie in Ihrem Alltag wichtig sein? Mit etwas nur ein wenig früher in Kontakt gehen oder etwas mehr annehmen und schon wird es „handhabbar“. Sie wissen ja, es geht nichts übers Probieren … denn es gibt einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis – in der Tat.
Viel Spaß damit
Herzlichst
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 14. November 2008, Allgemeines