Gewinn und Verlust … eine Frage des Bewusstseins?

In den letzten Tagen habe ich die Berichterstattung über die Olympiade 2008 verfolgt. Ein paar Zitate daraus:

 

„Ein vierter Platz reicht nur zum Bezahlen weniger Rechnungen“.

„Springer blamieren sich bis auf die Knochen“.

„Brasilien demütigt unsere Fußball-Girls“.

„China unter Schock: Liu Xiang gibt auf, millionenfache Tränen.
Seine Landsleute halten ihn für Gott“.

„Bronze: So ein Scheiß(d)reck)“.

„Silber: fetter Pferde-Patzer“.

 

Was empfinden Sie, wenn Sie das lesen? Ich frage mich, ob unser System da nicht ziemlich krank ist, da leiden Leute als zweit- oder drittbeste Athleten auf der Welt, weil es dafür zu wenig Anerkennung (Geld) gibt … verrückt. Worum geht es den Menschen?

 

Irgendwo habe ich in den letzten Tagen eine Geschichte gelesen. Es ging um australische Ureinwohner, denen man die Idee eines Wettrennens anbot. Sie lehnten mit dem Hinweis ab, da würde ja erst einmal nur einer Freude haben und sie würden lieber etwas tun, an dem alle Freude haben könnten.

 

In diesem Sinne grüße ich sie als unvergleichliche Person.

 

Herzlichst

 

Jürgen Weist

*Ein Kommentar

One Response to “Gewinn und Verlust … eine Frage des Bewusstseins?”

  1. Friederike
    August 25th, 2008 | 19:54

    Lieber Jürgen,
    ich lese deine bemerkenswerten Gedanken regelmäßig und habe immer wieder einmal den Impuls, einen Kommentar zu schreiben. Ich lasse dieses in der Regel aus Bequemlichkeit und weil ich denke, dass die Welt gut darauf verzichten kann, zu lesen, was mir dazu einfällt.
    Bei deinem heutigen Text möchte ich hier aber einmal eine Ausnahme machen, weil mich der ganze Rummel, der um die Olympiade veranstaltet wird im Angesicht der wirklichen Probleme, die unsere Gesellschaft hat, ziemlich wütend macht.
    Da werden unvorstellbare Geldsummen in ein Sportereignis gesteckt, während zeitgleich die Ausgaben im sozialen Bereich permanent unwilliger getätigt werden.
    In mir steigt da der Satz „gebt dem Volk Brot und Spiele“ hoch.
    Wenn ich den urspünglichen Kontext richtig in Erinnerung habe, kam diese Äußerung von Julius Caesar im Zusammenhang mit der wachsenden Unzufriedenheit der römischen Bevölkerung mit deren Lebensumständen.
    Scheinbar funktioniert diese Art der Ruhigstellung auch heute noch perfekt.
    Da ziehe ich persönlich die Haltung der australischen Ureinwohner eindeutig vor.

    In diesem Sinne schicke ich dir einen herzlichen Gruß als ebenfalls unvergleichliche Person zurück.

    Friederike

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