Be-wertung, Be-hauptung oder Be-wegung

Schon einige der letzten  Beiträge habe ich dem Thema Ambivalenzen gewidmet. Diese Doppelbindungen (wie man sie auch nennt) sind ja unter anderem ja auch Gegenstand der Schizophrenieforschung gewesen.

 

Die leichtere Form dieser mentalen Zwickmühlen begegnet uns auch ja auch im Alltag. Im immer wieder gleichen Hin und Her im Verhalten, im Ungutfühlen, egal wie es läuft oder zum Beispiel in Forderungen, die, wenn sie erfüllt werden, immer weitere Forderungen nach sich ziehen (weil die unerfüllte Forderung –nicht die Erfüllung – das Ziel ist) und vielen anderen Ausformungen und Spielweisen., die unser tagtägliches Miteinander manchmal so schwierig gestalten.

 

Um mit eigenen und fremden Ambivalenzen  angemessener umzugehen, hat sich in meiner Praxis das Folgende bewährt:

Wenn wir den Dingen und Situation (unsere subjektive) Bedeutung (also Bewertung) geben, dann testen Sie doch einmal den Unterschied zwischen einer Behauptung, wie z.B. Er ist nett oder dieses Angebot ist attraktiv und der Wahrnehmung der jeweiligen Bewegung, wie z.B. Er wendet sich mir zu oder das Angebot zieht mich an, sprich, ich gehe dem entgegen.

 

Das klingt erst einmal ungewohnt, oder? Aber ist es nicht so, dass Behauptungen FEST-stellungen über etwas sind, dass passiert ist, während Bewegungen eher dem nahe kommen, was wirklich als Geschehen abläuft oder passiert. (Hat nicht Meister Yoda in Starwars gesagt: „Wahrheit nicht feststeht, sondern ständig in Bewegung ist“). Oder anderes gesagt: Behauptungen sind bewertende, meist starre Beschreibungen (so ist es – so bleibt es) von Wirklichkeit (auch sogenannte zweite Realität). Bewegungen oder prozessuale Beschreibungen beschreiben eher nichtbewertend das tatsächliche Geschehen – und liegen damit eher in der Nähe der ersten Wirklichkeit, dem was TAT-sächlich passiert.  

 

Sie kennen ja bereits eine meiner Lieblingsideen. Probieren Sie es einfach aus. Glauben Sie mir nichts, sondern experimentieren Sie einmal mit der o.a. Idee und stellen Sie fest, welchen (Wirkungs)Unterschied sie möglicherweise schafft.

 

In diesem Sinne …

 

Herzlichst

 

Jürgen Weist

 

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