07.02.2008
Kein (un)wichtiger Moment
Der deutsche Zen-Meister Willigis Jäger hat einmal fragend gesagt: „wenn die Erleuchtung nicht am Hauptbahnhof stattfindet, wo dann“?
Meine Variante ist da eher arbeitstechnisch: „Dojo (Übungsraum in den japanischen Künsten – übersetzt: Ort der Erleuchtung) ist everywhere …any time“.
Ich weiß, das klingt erst einmal anspruchsvoll … wie wäre es mit der These, es gibt keinen unwichtigen Moment in Ihrem Leben. Gerade immer jetzt findet eine Art Prüfung bzw. Bewährung statt. Kein Handeln, kein Tun ist unwichtig – immer ist es bedeutsam, wie und was Sie tun. Egal ob Ihr Partner, Ihr Kunde oder wer immer Sie nervt, Sie etwas Wertvolles verloren haben, Sie im Lotto gewinnen oder nicht, wie Sie atmen, Ihren Kopf halten – immer ist Ihre Haltung und Ihr Handeln von absolut tiefster Bedeutung …
Nur noch wichtige, bedeutsame Momente, die Ihre ganze Achtsamkeit und Präsenz, den ganzen Menschen (er)fordern …
Ist verrückt, oder? Was meinen Sie dazu? Ich freue mich auf Ihren Kommentar.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 7. Februar 2008, Allgemeines
2 Comments
Lieber Jürgen,
nein, nicht verrückt. Vielleicht ein wenig bedrückend, die Worte „Prüfung und Bewährung.“ Sie isolieren zu sehr den Augenblick. Wir sind ständig am Handeln oder Nicht-Handeln und es hat immer eine Konsequenz und Wirkung. „C’est la vie“. Es wäre natürlich besonders schön, wenn wir uns das so oft es geht vergegenwärtigen – für den pfleglichen Umgang mit uns selbst und den Mitmenschen.
Rita
Hallo Rita,
ja, stimmt, die Worte „Prüfung und Bewährung“ haben eine eher ernste Wirkung und laden möglicherweise zur Trennung ein … und Du triffst es auf den Punkt, was mir am Herzen lag/ liegt ist diese tatsächliche „Konsequenz des Gegenwärtigen“.
Vielen Dank für Deine Zeilen.
Herzlichst
Jürgen