21.02.2008
Angst in Praxis …
Marion Rosen, die Begründerin der gleichnamigen Körpertherapie beschreibt es so:
„Wir spannen gegen das, was gefühlt werden möchte“ und erklärt so das Entstehen und die Anwesenheit körperlicher Blockaden. In der therapeutischen (was so viel wie dienend bedeutet) Begegnung spricht sie davon, dass das angemessene Berühren der Spannung ein Schlüsselpunkt ihres Ansatzes ist – um dann die gefühlte Bedeutung früherer „Verletzungen“ zu erfahren bzw. zu lösen.
In der Breema-Methode (eine weitere Körpermethode) geht es ebenfalls prinzipiell darum, das anzunehmen, was gerade ist, das eigene Körpergewicht und den Atem als Selbstreferenz zu erfahren und in dieser Absichtslosigkeit zu spüren, was sich im Kontakt zum anderen als nächster Impuls ergibt.
Das hat mich sehr ans Aikido erinnert. Ich war gerade in den Niederlanden und habe dort ein interessantes Seminar erlebt, an dem auch viele hochdekorierte Dan-(Meister)Grade teilgenommen haben. Ich konnte erleben, dass im Sinne der oben erwähnten Qualität einige (unabhängig von der Graduierung) sich (und den anderen) unerhört weich und zugleich wirksam bewegten, während andere formvollendet trotzdem in meinen Augen gewalttätig waren, ja, gar nicht anders konnten …
Also, welche Art von Berührung ist heilsam, löst Angst und welche schafft Verletzungen, egal auf der Matte, in der Therapie oder sonst wo. Unabhängig davon, ob es um Worte, körperlichen Bewegungen oder sonst was geht. Was ist die Essenz, um die es geht?
Ich kann es für mich nur schwer in Worte kleiden … fühlen ist komplexer und zugleich viel genauer, differenzierter – vielleicht geht es um sowas wie den Wechsel vom denkenden zum fühlenden Geist (Mind). Dieser Weg beginnt da, wo dieser Artikel anfängt – in der persönlichen Praxis in der Wahrnehmung dessen, wogegen wir wie (abwehrend) spannen … Dazu heute nur ein Mini-Intro: Wenn Sie an diese Stelle kommen, dann stellen Sie sich nur zwei kleine Fragen:
- Hatte das (irgendwann mal) seinen Sinn?
- Ist das heute noch notwendig?
Einen entspannten Gruß
Herzlichst
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 21. Februar 2008, Allgemeines