Will ich es wirklich …?

Innerhalb der Ebene des Ich-Bewusstseins meinen Menschen etwas entscheiden zu müssen. Insoweit stimmt das Wort „Ent-scheiden“ schon, denn es bedeutet soviel wie die Scheidung aufzuheben, jenseits der Scheidung zu gelangen. Aber was wir dann tun, abwägen, „Entweder-oder-Strategien“ nutzen, all` das trennt bzw. schafft Scheidung. 

Bemerkenswert finde ich auch, dass dieses „Für-und-wider“ eher ein geistiger Prozess ist. Körperlich können Sie nicht nach rechts oder links gehen … sprich auf der materiellen Ebene gibt es immer nur das Eine. Deshalb, jedenfalls nach meiner Erfahrung, wird manches „klar“, wenn Sie jetzt eine entsprechende Bewegung machen. Der Körper lügt nicht, im Tun wird das wirklich Gewollte deutlich. Natürlich stimmt das so absolut nicht. Menschen können auch ambivalente Bewegungen machen. Aber was passiert, wenn Sie nicht denkend handeln … wenn Sie Ihren Körper (neudeutsch: die somatische Intelligenz) die Richtung bestimmen lassen …? Verrückt, oder? 

Aber nein, das geht doch nicht so einfach … ich höre schon die Einwände. Und wenn doch? Was dann? Welche Überzeugungen purzeln dann …? 

Oft lassen sich samureimäßig Fragestellungen final auf die Formel reduzieren: Tun oder Nichtun? Handeln oder Nichthandeln? Und oft ist Nichthandeln nicht einmal ein Nichttun, bitte nicht verwechseln …! Jesus soll einmal gesagt haben: Es reicht ein Ja oder nein, alles andere ist vom Teufel … Und oft haben wir natürlich für das (Nicht)Getane Gründe. Wir finden dann Rechtfertigungen, Begründungen in einer Art zweiten Realität für unser Handeln in der ersten Realität. 

Am Ende wird es einfach … mich hat von je her das Todesgedicht des Zenmeisters Bashui fasziniert. Es lautet: 

Sieh genau vor dich, 
wenn du siehst, wie es ist, 
dann wirst du nicht fehltreten. 

Herzlichst 

Ihr 

Jürgen Weist 

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