17.11.2007
Gelebtes Leben ist ansteckend … Ungelebtes auch!
Mal ehrlich? Geht es Ihnen nicht auch so, dass Ihnen Aspekte wie Sucht nach Prestige, nach Karriere, Erfolg, Vorteile um jeden Preis, einen Partner haben, die besten Aktien besitzen wollen, gutes Wissen besitzen usw. ziemlich normal vorkommen?
Darf ich Ihnen da mal (temporär) die Suppe (mit dem Salz des Lebens) versalzen? Wenn das oben Genannte nur Aspekte wären, die nur Maskerade sind? Wenn sie QUALitäten wie Mutlosigkeit, Antriebslosigkeit, Leere, Wut, Süchte usw. verbergen. Insoweit sind beide Gruppen Hinweise auf die Epidemie des „Nicht-Leben-Dürfens“, wo es eher (achten Sie mal auf Ihre Argumente) ums aushaltende Überleben, satt ums Erleben geht.
Symptome dafür sind:
Der tiefe Wunsch/ die Sehnsucht nach eigenem Leben/ Wahrsein.
Kapitulationen (wo fühlst du dich wann hilflos?).
Eine tiefe innere Resignation (manchmal auch Wut).
Unzufriedenheit und gespürter Verlust.
Du funktionierst im Alltag gut, bekommst Anerkennung und fühlst dich sozial abgesichert.
Du handelst öfter gegen dein Gefühl.
Klingt doch ziemlich normal, oder? Was kann man tun bzw. was könntest du tun?
Ideen/ Fragen dazu:
Willst du, was du tust? Nein: Beginne es zu verändern …
Frage dich, für wen tue ich das?
Lerne deine Bedürfnisse wahr-und anzunehmen,
Beende die Eigendiskriminierung (in Gedanken und Tat).
Folge einmal dem ersten Impuls.
Stelle Fakten-und Gefühlswissen auf eine Stufe
Hinterfrage zielgerichtet und einfühlsam das, was dich hindert.
Übernimm` Verantwortung.
Unterstütze (nicht nur) Kinder in Ihren Träumen, Bewegungen und Ihrer Weichheit.
Enden möchte mit zwei Zitaten, die es für mich auf den Punkt bringen:
Dass wir wieder werden, wie die Kinder, ist eine unerfüllbare Forderung. Aber wir können zu verhüten suchen, dass die Kinder werden wir. (Erich Kästner)
Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben.
(Markus Aurelius)
In diesem Sinne …
Herzlichst
Jürgen Weist
P.s. Ich würde mich freuen, wenn mal wieder ein paar Leserlebenszeichen in Form von Kommentaren entstehen … Danke.
Jürgen Weist, 17. November 2007, Allgemeines
Hallo Jürgen,
manchmal (öfters) habe ich auch das Gefühl, als lebte ich (nur) für andere …
Manchmal habe ich geradezu Angst davor, einfach so „egoistisch“ zu sein und mich (nur) um eigene Bedürfnisse zu kümmern. Immer der Gedanke, was denn die anderen davon halten werden …, welche Konsequenzen das hat …
Ich glaube, es steckt die Angst dahinter, die eigene „Schwäche“ einzugestehen und zu offenbaren, sogar so eine Art Angst vor mir selbst – wer ich „eigentlich“ bin, wer da noch so in mir steckt, wenn ich die Kontrolle aufgebe – manchmal ein ziemliches Mißtrauen gegen mich selbst. Es fällt mir nur schwer, dies in Vertrauen „umzuwandeln“ oder so.
Wie lernt man dieses berühmte „Selbstvertrauen“, ohne daß ich damit das sicherlich von vielen häufig nur gespielte „Coolsein“ meine ?
Übrigens gefallen mir die beiden Zitate sehr, vor allem das über die Kinder von Erich Kästner.
Tschüß bis demnächst
Heiko