Dem Gefühl trauen …

In seinem Buch  „Descartes Irrtum“ beschreibt der Neurologe Antonio Damasio die folgende Empfehlung: Bei den Richtungsentscheidungen im Leben folge dem Gefühl und bei den Details vor Ort nutze dein kognitives Denken.
Warum ich das erwähne? In dieser Woche begegneten mir gehäuft Menschen, die jeder auf seine Weise, mit Ihrem Gefühl, ihrer Herzensqualität (dem Wesen) in Kontakt kamen und waren. Dann später – nach nur wenigen Tagen setzen dann die „Bedenken“ ein … Zweifel, Fragen, Ideen, warum das nicht so gut ist, Bedingungen usw. …
Im Gespräch mit einem dieser Menschen hörte ich mich dann Folgendes sagen: „Nimm deine Bedenken ernst, lasse dich jedoch nicht von ihnen leiten.
Folge deinem Herzen.“ Danach stellte ich oft noch die Frage: „Wie sehr vertraust du deinem Grundgefühl?“

Der Kopf (mit der Qualität seines Denkens) kreiert oft eine Art entweder –oder Situation und dann beginnt die Zwickmühle – aus der man üblicherweise mit einem „Nein“ (Nichttun) aussteigt, weil die emotionale Reaktion (auf die Zwickmühle) sich schlicht einfach nicht gut anfühlt.

Damit plädiere ich nicht gegen Bedenken. Nein, ganz im Gegenteil, ich fordere dazu auf, sie konstruktiv gegen die Realität zu testen. Damit meine ich: Überprüfen Sie, probieren Sie  aus, ob Ihre Bedenken nur projizierte Ängste in die Zukunft sind oder ob sie berechtigte Zweifel sind. Und genau dies, lässt sich nur im Tun herausfinden … also tatsächlich!
Dazu passen gut drei Zitate, die mir in dieser Woche begegneten. Lassen Sie sich die Essenz der Zitate mal auf der geistigen Zunge genießerisch zergehen.

Während wir das Mögliche vermeiden, verwirklichen wir nur das Denkbare. (Wolf Büntig)

Aus der Werbung für Jack Wolfskin, auf der man ein Zelt in der Wildnis sieht:
Du musst nicht viel mitnehmen, nur das Richtige.

Das Wichtigste im Leben ist zu wissen, was das Wichtigste ist.
(Anonym – aus dem  Hamburger Abendblatt)

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist

P.s.:  Meine Blogsite macht jetzt bis zum 24.August „Sommerpause“ und übrigens ist da wieder mal das Bedürfnis nach Rückmeldungen sehr präsent. Also ich wünsche mir Kommentare, Komentare und Kommentare … gern auf der Site oder direkt unter weist(at)conzendo.de. Geiz ist zwar geil – führt aber zur Armut. Also Leute, denen ich da draußen meine Texte und Ideen schenke –  fühlt Euch zur Antwort  eingeladen und passend zum heutigen Text: es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

*3 Comments

3 Responses to “Dem Gefühl trauen …”

  1. heiko.hamacher
    Juli 15th, 2007 | 20:09

    Hallo Jürgen,
    deine Worte sprechen mir gerade jetzt aus dem Herzen. Mir geht es ziemlich oft so – vor einer Entscheidung bin ich mir gefühlsmäßig „eigentlich “ sicher – aber dann kommen die Zweifel … Ist es so „wirklich richtig“ ?
    Das nervt oft ziemlich – meist entscheide ich mich dann wie von Anfang an gefühlt, und bereue es kaum. Aber ich finde, ich mache mir es oft zu schwer – oder hat dieses hin und her auch gute Seiten ?
    Vielleicht sind die Zweifel und die Angst schon eine Art „Test“ . Wahrscheinlich ist das bei jedem auch anders. Vielleicht gibt es auch oft zwei oder mehrere „gute“ Entscheidungen, man hat dann die Qual der Wahl.
    Also letztlich zählt auch bei mir das Gefühl – auch oder gerade weil ich nicht weiß, „warum“ das Gefühl nun gerade „so“ entscheidet.
    Auf diese „warum“ gibt es wohl keine Antwort, vielleicht sollte „man“ nicht danach fragen.

    Ansonsten einen schönen Sommer
    Tschüß Heiko

  2. R-S-B
    Juli 24th, 2007 | 10:20

    Lieber Jürgen, lieber Heiko,

    ich würde es eigentlich genauso ausdrücken, wie Heiko das gerade beschrieben hat. Die Zweifel würde ich auch als so eine Art „Realitätstest“ ansehen, meistens lasse ich aber dann auch das so überprüfte und manchmal dann modifizierte Gefühl entscheiden. Das Zweifeln hilft von dem spontan entstandenen Gefühl abzurücken und eine Situation nüchterner oder anders zu betrachten, denn letztlich können Gefühle auch sehr trügerisch sein. Meistens dienen die Zweifel auch nur zur rationalen Begründung des entstandenen Gefühls. Eine Garantie für die „richtige“ Entscheidung ist das aber leider auch nicht und ich habe mich auch schon oft genug geirrt, so oder so – wenn ich meinem Gefühl spontan gefolgt bin oder wenn ich ihm nach längerer Überlegung gefolgt bin.

  3. heiko.hamacher
    August 12th, 2007 | 22:04

    Hallo Jürgen, hallo R-S-B !

    Vielen Dank Jürgen für deine Rückmeldung per mail. Ich finde Deinen Beitrag sehr interessant.
    Jetzt mal was anderes, was aber jedenfalls in die Rubrik „Gefühle „passt. Mich würden mal Eure Erfahrungen mit so einem doch negativ besetzten Gefühl wie Haß interessieren. Dieses Gefühl wird ja in vielen Geschichten, Romanen, Filmen oder vor allen auch Märchen geschildert. Oft wird dieses Gefühl meiner Ansicht nach als nahezu verwerflich hingestellt – der Haß muß „überwunden“ werden und ähnliches. Heutzutage ist glaube ich hassen auch nicht „politisch korrekt“. Ich selbst habe öfters richtige „Haßanfälle“, obwohl ich häufig weiß, daß die „gemeinten“ Personen das nicht unbedingt verdient haben. Aber ich kann nichts machen … Ich glaube, gegen das Auftreten dieser Gefühle ist man doch machtlos … Man solllte sie bloß nicht immer nach außen zeigen.
    Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, daß ein Gefühl, das wohl jeder kennt, „schlecht“ sein soll.
    Nach meinen „Haßanfällen“ geht es mir im übrigen meistens besser als vorher (ich neige manchmal zum lange „aufstauen“).
    Mich würde mal interessieren, wie ihr mit Haß umgeht oder was ihr davon haltet.

    Tschüß Heiko

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