Leben Sie … als wäre Ihr Vater tot.

Okay dachte ich, was kommt nun, als ich diesen Satz in einem Buch von David Deida (der Weg des wahren Mannes – übrigens genauso gut ein Buch für richtige Frauen;-)) ) las. Also, wenn ich David richtig verstanden habe, dann geht es um die Befreiung von einengenden Erwartungen und Ansprüchen … Original klingt das dann so: (…) Verspüren Sie Erleichterung angesichts seines Todes? Gibt es einen Teil in Ihnen, der glücklich ist, nicht länger seine Erwartungen zu erfüllen oder seine Kritik erleiden zu müssen? (Zitat Ende).

Ergänzend würde ich behaupten, das Gesagte gilt nicht nur für Ansprüche des Vaters, sondern auch … ? Ich bin an dieser Stelle ein wenig inkompetet, weil ich meinen leiblichen Vater nie wirklich kennengelernt habe, was allerdings nicht dazu geführt hat, dass es keine Menschen gab, die mich mit Ihren Erwartungen und Ansprüchen beglückt haben … ;-)).

Also Deida empfiehlt und diese Empfehlung gebe ich in der o.a. erweiterten Form gern weiter, die nächsten drei Tage jeweils etwas zu tun, was man unter dem Einfluss des Vaters möglichst vermieden oder unterdrückt hätte. Diese Freiheit zu spüren – selbst wenn man sich dabei auf einer anderen Ebene noch ein wenig ängstlich, begrenzt unwürdig fühlt oder sonst wie die Erwartungen anderer (in sich) spürt. 
Viel Spaß dabei … 

Herzlichst.

Ihr 
Jürgen Weist      

*Ein Kommentar

One Response to “Leben Sie … als wäre Ihr Vater tot.”

  1. Stefan
    Februar 12th, 2007 | 11:04

    Hallo Jürgen,
    ich lese seit einiger Zeit Ihr Blog hier, den Newsletter… und bin gerade über diesen Satzanfang gestolpert:

    „Ich bin an dieser Stelle ein wenig inkompetet, weil ich meinen leiblichen Vater nie wirklich kennengelernt habe“…

    Das berührt mich, weil ich diese Erfahrung, als Adoptivkind (direkt nach der Geburt) und Scheidungskind (meine Adoptiveltern haben sich zwei Jahre nach meiner Adoption getrennt) auch gemacht habe, also meinen leiblichen und Adoptiv-Vater nicht kennengelernt habe. Und mich daher immer wieder frage, welche „Kompetenz“ ich durch diesen Umstand verloren habe.
    Inzwischen bin ich (mit 44) Vater einer Tochter (jetzt 19), die schon einen kleinen Sohn hat, habe für die Kinder von zwei Lebensgefährtinnen von drei anderen Vätern Kinder in „Patchworkzusammenhängen“ als „Ersatz-“ oder „Seelen-“ Vater begleitet und werde vielleicht in einigen Monaten wieder Vater. Dieses eigene „Vater-Sein“ in leiblichen und Wahlverwandtschaften kann ich so kaum an realen Vorbildern festmachen, vielmehr an meinen „Wunschgedanken“ vom Vater-Sein.
    Und obschon ich immer engagiert und begeistert gelebt habe, fällt es mir heute schwer, z.B. die Frage nach meiner „Berufung“ leicht und auf den Punkt zu beantworten. Vielleicht auch eine Folge der eigenen Vaterlosigkeit – so wie ich dieses Fehlen und die Tatsache meiner eigenen verdeckten Wurzeln (durch die Adoption) mir heute ein Auslösemoment für übergroße Liebessehnsucht zu sein scheint, die mich erst jetzt dahingebracht zu haben scheint, dass ich Partnerschaft in einer Liebesbeziehung in Treue – auch mir selbst gegenüber – und mit „Reifungsstolz“ und Bewußtsein für das Geschenk der Liebe, die ich bekomme, leben kann.
    Zu den „Körperimpulsen“ folgen meine Rückmeldungen noch…
    Herzliche Grüße

    Stefan

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