Die Idee des inneren Meisters …

In seinem Buch Budo spricht Werner Lind von der Idee des Meisters (Lehrers) in uns. Er unterschiedet da u.a.den inneren Meister (diese Stimme in uns) und den universellen Meister (das Leben schlechthin).

Warum ich das erinnere? Im Moment bin ich gerade dabei, mich auf meine nächste Aikidoprüfung vorzubereiten und trainiere deshalb mehr und öfter als gewohnt. Nach einer Trainingsstunde auf den Knien (für Insider: Suwari waza), meldete sich am Tag danach mein linkes Knie mit dem Hinweis: Ich schmerze …
Meine erste Reaktion darauf war: Jetzt darf ich die Vorbereitungen abbrechen, alles umsonst, das war es mit der Prüfung …So gesehen konnte ich an dem Symptom zunächst  nicht wirklich was Gutes finden.
Ich probierte weiter zu trainieren … es tat weh, worauf ich mich fragte, was würde dem Knie gut tun und einige Tage Pause einlegte. Zugegeben ich brauchte einige Tage, um das Phänomen des schmerzenden Knies halbwegs anzunehmen und auch mit der Idee zu spielen, die Prüfung Prüfung sein zu lassen (das Gewollte loszulassen).

Danach konnte ich eingeschränkt weitertrainieren und kam mehr und mehr auf Geschmack, das schmerzende Knie als etwas zu betrachten, was hinsichtlich der bevorstehenden Prüfung integrativ berücksichtigt werden möchte. Quasi als Hinweis meines inneren Lehrers (Meisters). Dies wiederum führte dazu, dass noch eine bestimmte Qualität in die Vorbereitung einfloss, die eher nicht auf der Technikebene war, sondern eher ein grundsätzliches „Wie“ betraf. Eine Art Botschaft bildete sich in meinem Bewusstsein klarer und klarer ab. Dieser Hinweis passte übrigens perfekt zum „Übergang“, an dem ich (nicht nur) gerade aikidomäßig stehe …

Also – wie immer – ein paar Fragen zu solchen Situationen:

  1. Gibt es etwas, was sich gerade deutlich in meinem Bewusstsein meldet?
  2. Was ist meine erste gedachte Reaktion? Was wird dadurch deutlich?
  3. Was ist mein Ziel? Kann ich es auch lassen?
  4. Wie ist (ändert sich ggf.) meine gefühlte Beziehung dazu, wenn (ich akzeptiere, das) es sich um wertvolle Hinweise meines inneren Meisters handelt?
  5. Habe ich eine (inhaltliche?) Fantasie dazu, was da ggf. noch in die Zielereichung bzw. meine Bewegung integriert werden möchte?
  6. Wogegen leiste ich möglicherweise Widerstand, woran halte ich fest?
  7. Wie sehr kann ich (gefühlt) dankbar (mit deMUT)diesen Hinweis würdigen?

Viel (ent)spannendes Erleben mit diesen Fragen wünscht Ihnen

Herzlichst

Ihr
Jürgen Weist
 

 

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