Verrücktes … zum Jahresbeginn

Vor einigen Tagen unterhielt ich mich mit Dennis Brodeck, einem Aikidolehrer, mit dem ich zusammen etwas zum Thema Aikido und Kommunikation machen möchte und wir gerieten so ins Fachsimpeln … „schwupp di wupp“ waren wir beim Thema Bewegungen angelangt, als Dennis einen ungewöhnlichen Glaubenssatz anbot: Wenn wir (als Mensch) hochspringen, dann springt die Welt auch entgegengesetzt, jedoch aufgrund der unendlich viel höheren Masse natürlich nicht wirklich messbar weit. Diese Idee, so Dennis, sei auch im Einklang mit den derzeit gültigen physikalischen Gesetzen. Das erinnerte mich an ein besonderes Jogging, wo ich einfach mal mit der folgenden Idee lief: Ich laufe die ganze Zeit auf der Stelle, während sich die Erde unter mir unglaublich leicht dreht.
Verrückt? Vielleicht ja, nur die Wahrnehmungen, die ich dann habe, passen zu der Überzeugung ebenso wie zu der geläufigen Annahme, dass wir uns auf der Erde bewegen. Und … es geht mir gar nicht, um richtig oder nicht. Es geht mir darum, dass wir in vielen Bereichen Überzeugungen unterliegen und damit leben, die ebenso (un)richtig sind?
Was glauben Sie denn? Sind (Alltags)Phänomene wie Schwerkraft oder Energie wirklich definiert? Kein Stück – fragen Sie da einfach mal einen Physiker. Viele Dinge werden „wahr“ und bekommen diesen Charakter schnell dann, wenn viele Menschen sie teilen (als gemeinsame Überzeugung) und  wir gehen dann im Alltag mit den von uns  wahrgenommen Auswirkungen um (wenn wir etwas loslassen, dann fällt es … runter). Dazu ergänzend noch eine Idee: Historiker erklären uns (anhand von Gemälden), dass die Menschen vermutlich bis ins Mittelalter (visuell) eher zweidimensional wahrgenommen haben …
Was bedeutet denn das (für uns), wenn man diesen Faden stringent zu Ende denkt?
Aber so weit möchte ich gar nicht … Es gibt ein Zitat, das mir nun vor nahezu fünfundzwanzig Jahren über den Weg lief:
 “Aufregender als Neues zu entdecken, ist manchmal, das Bekannte in Frage zu stellen.“
Ein paar Fragen zum Dessert:

  1. In welchen Lebensbereichen sind Sie sich bestimmter Dinge, Aspekte usw. ganz sicher bzw. wo würden sie was infrage stellen?
  2. In welchen Bereichen kommt es zu Phänomen (wie Konflikten, Misserfolgen usw.), die auf einen möglichen Übergang(sprozess) hinweisen?
  3. Wie sind Ihre Grundüberzeugung(en) in Bezug auf Ordnung/ Chaos, Stabilität/ Instabilität usw. (egal, welche Worte sie auch immer dafür benutzen)?
  4. Gibt es in Ihrer Weltanschauung/ Philosophie Aspekte, die wirklich wirklich (wahr) und/ oder stabil (im Sinne von Kontinuität) sind? Was wäre, wenn auch das nur relativ wäre?
  5. Wie verknüpfen Sie die Aspekte Bewusstsein und Wahrnehmung miteinander?

Herzlichst

Ihr

Jürgen Weist

 

P.s. Sie können mir jetzt wieder Kommentare zusenden (ja, bitte!!!) – einfach kurz anmelden (s. Eintrag Dez. 2006) und schon geht´s los.  Freue mich auf Ihre Beiträge …


 

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