14.01.2007
Ein fast einfache Frage …, oder?
Menschen dürfen sich im Laufe Ihres Lebens immer wieder an (völlig neue) Situationen anpassen. Das gelingt uns emotional, verhaltenstechnisch usw. mal gut, mal weniger gut. Die weniger guten Fälle sollen u.a. die Grundlagen für z. B. neurotisches Verhalten sein.
Beim Lesen eines Buches über Körpertherapie begegnete mir die schlichte Frage:
„Brauche ich das noch“?
Ich weiß nicht völlig neu und doch so grundlegend … meine ich jedenfalls.
Egal ob etwas (z.B. ein bestimmtes Verhalten) in seinem Ursprungskontext angemessen war und auch eine bestimmte Zeit danach. Die Frage zielt darauf, ob ich das heute noch so benötige, ob es noch notwendig ist (also die Not wendet)?
Und wenn man die Frage ausweiter, dann könnte man sie auch beispielsweise auf die folgenden Bereiche anwenden:
- Beziehungen
- Verhalten
- Dinge, die ich besitze,
- Gewohnheiten
Und? Bestimmt fallen Ihnen dazu noch weiter Dinge, Aspekte und Qualitäten ein, nicht wahr? Wo z.b. dürfen Sie Platz/ Raum in Ihrem Leben (ggf. für Neues) schaffen?
Also – der Schritt von banal zu genial liegt oft nur in der konkreten Anwendung. Setzen Sie einfach die Frage „Brauche ich das noch“? öfter mal ein und lassen sich von der Antwort überraschen …
Viel Spaß und Freude damit.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
P.s. Wie immer bin ich an Ihren Ergänzungen, Ideen und Feedback brennend interessiert – also am besten gleich einen Kommentar schreiben … die kleine Anmeldeprozedur (2- Minuten-Sache) finden Sie in der letzten Dezember-Nachricht. Danke.
Jürgen Weist, 14. Januar 2007, Allgemeines
Lieber Jürgen,
„Brauche ich das noch?“ impliziert für mich gleich die Frage, die sich anschließt, „Traue ich mich das Neue (schon)?“ …
Wenn sich das für mich so anfühlt, wie der nachfolgende Text, dann ist es manchmal schon gar keine Frage … ;-)
Manchmal …
Manchmal geht ein Bild, ein Geruch, ein Wort, ein Lied mitten hinein. Mitten hinein ins Herz, berührt da etwas, das nur auf diese Berührung gewartet hat und bleibt für einen unendlich langen Moment bei Dir …
In diesem Moment löst sich alles in Dir und um Dich herum auf. Zurück bleibt dieses blaue „Alles-ist-möglich“-Gefühl, schleicht sich ein und breitet sich ungeniert aus in Dir.
Bis es überall ist und Du Dir wünscht, es möge nicht mehr weggehen und Du Dich immer so sicher und klar lassen können …
Manchmal war heute …
Ist manchmal auch noch morgen?
Traue ich mich morgen?
Traue ich mir?
Nachdenkliche Grüße,
Sabine
Hallo Sabine,
meine Bewegung ist da eher kleiner. Die Frage: „Brauche ich das noch“ verbinde ich (persönlich) noch nicht gleich mit Neuem. Eher anders mit dem Gewohnten – den Abschied/ Übergang vorbereitend oder möglicherweise mir eingestehend: „Ja, im Moment brauche ich das noch“.
Und selbst das wäre dann anders…
Herzlichst
Jürgen
Ich denke manchmal darüber nach, ob ich DAS noch brauche oder auch nicht.
Das sind in der Tat Beziehungen zu Menschen, materieller Besitz und auch Verhaltensmuster.
Letzteres fällt mir schwer loszulassen und dazu brauche ich neue Einsichten und Aussichten und Übung. Und Hilfe.
Ist es einfach Besitz loszulassen? Brauche ich das noch?
Diese Frage stelle ich mir öfters. Ich wohne in einer großen Wohnung. Die ist ziemlich voll.
Da stehen Tausende von Büchern an der Wand, da liegen aufgelesene Dinge herum, ganz viele Sachen von denen ich mich nicht trennen kann(will?)
Ich spiele manchmal in Gedanken.. ich ziehe um in eine WG, habe nur einen Raum zur Verfügung, was nehme ich mit? Der Raum ist klein und würde nur Platz für das Nötigste lassen.
Was ist nötig?
Brauche ich 4000 Bücher? Unmengen von Steinen und Muscheln zum erinnern und zurückholen schöner Stunden?
Ich bin mir nicht sicher.
Ich denke, schon die Frage zu stellen, ist ein Schritt.
In eine WG umziehen kann ich jetzt noch nicht.
Bärbel