Einladung zum Angriff …

Vor Jahren las ich von einer amerikanischen Studie, aus der u.a. Hervorging, nach welchen Kriterien Handtaschenräuber ihre Opfer auswählten. Schlüsselaspekt war die Haltung der potenziellen Opfer, im Sinne von: Ist (und wie viel) Gegenwehr ist zu erwarten.
Auf der Aikidomatte habe ich bzw. lerne ich immer noch systematisch mit meiner Präsenz bei dem zu sein, was ist. Ist da ein potenzieller Angreifer, so schenke ich ihm meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Dieses bei und mit ihm sein hilft mir, (meistens ;-)) ohne Zeitverzug und unmittelbar auf seine Aktion (ohne nachzudenken) zu reagieren.
Themenwechsel.
Bei einer Beratung, bei der es inhaltlich um Präsenz und Bewusstheit ging, kam von der Klientin die folgende Aussage: Ich selbst bin mir oft die gefährlichste Angreiferin. Dem stimme ich in einem gewissen Sinne zu.  Als Metapher: Ist der Hausherr nicht da, dann tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Was möchte ich damit sagen? Manche unserer Strebungen, Gedanken usw. bekommen nur deshalb (so viel) Raum, weil wir nicht bewusst wahrnehmen, was wie abläuft. Wir sind oft einfach nicht gegenwärtig. Das ist für mich eine der zentralen Bedeutungen von bewusst sein. Da- sein, anwesend sein, präsent sein (was ja bedeutet ein Geschenk zu sein). Sind wir nicht gegenwärtig, schleicht sich manchmal das Ungewollte wieder auf leisen Sohlen in den Vordergrund … und wir verlieren uns dann darin.
Im Übrigen habe ich auch außen, in meinen Beziehungen wahrgenommen, dass ich viel seltener das Opfer von „Angriffen“ bin. Vielleicht (im Sinne der o.a. Studie) bin ich Opfer wertloser geworden …
Sinnen bzw. spüren Sie dem mal nach …
Im besten Sinne
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist

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