19.11.2006
Etwas wirklich fühlen …
In Vorbereitung auf ein Körperseminar im Herbst 2007 beschäftige ich mich gerade mit asiatischen Kampfkünsten, Körpertherapien, Massageformen usw. Während meines Thailandurlaubes z.b. lasse ich mich meist täglich massieren – die Thaimassage finde ich überaus interessant und wirksam (und ist dort in Thailand ausgesprochen preiswert). Worauf ich hinaus möchte … ist eigentlich nur ein klitzekleines Detail in einem Riesenzusammenhang.
Es geht um die Auflösung körperlicher (und geistiger) Blockaden, Panzerungen usw. Nach der oben erwähnten Massage konnte ich nach Jahren zum ersten Mal wieder meine autochthone Rückenmuskulatur spüren (die die Wirbelsäule umgebende Muskulatur) und so meine Wirbelsäule und auch Haltung neu bzw. anders erfahren.
Im Qi Gong z.B. gibt es die Technik, muskuläre Verspannungen mittels bewusster Wahrnehmung weicher werden zu lassen und letztlich dafür zu sorgen, dass Ihre Körperenergie wieder fließt. Das nennt man dort u.a. „Eis zu Wasser – Wasser zu Gas-Technik“. Die Idee können Sie nachspüren, wenn Sie Ihre Faust einmal ganz fest anspannen (bis Knöchel weiß hervortreten) und so Ihre Energie zusammenziehen. Danach öffnen Sie die Hand und dehnen die kontrahierte Energie aus, bis die Hand völlig entspannt ist (Eis zu Wasser). Dann konzentrieren Sie sich weiter auf die Hand, bis sich Ihre Energie aus der Hand heraus quasi in die Umgebung (Luft) hinein ausbreitet und sich Ihre Hand schwerelos, fast substanzlos und sich völlig amorph anfühlt (Wasser zu Gas).
Solche Auflösungstechniken (Achtung jetzt kommt die mir wichtige Information) kann nur mithilfe Ihrer sinnlichen Aufmerksamkeit, Ihrem Gespür gemeistert werden. Es geht nicht durch bildhafte Vorstellungen (Visualisierungen). Auch wenn diese Techniken (Visualisierungen) weit verbreitet sind. Die Auflösung von Blockaden ist primär eine kinästhetische oder körperlich gefühlte Erfahrung. Und wenn die Auflösung eine Gefühlserfahrung ist, dann doch auch das Entstehen, oder?
Diesen Hinweis finde ich persönlich überaus bedeutend. Übertragen Sie diese Information doch einmal in andere Lebensbereiche, wie z.B. Ihre tägliche Wahrnehmung, Zielsetzung oder Handeln. Stellen sie sich vor, Sie würden das, was Sie sehen, sagen oder tun (jederzeit) auch fühlen.
Das ist so …, meinen Sie vielleicht? Wirklich? Gehen Sie dieser Idee einmal auf den Grund? Spüre ich z.B. die Inhalte meiner Gedanken, welches Gefühl habe ich beim Verwenden von Sprache oder sind es doch nur Bilder, die ich beschreibe?
Also mich hat die Tiefe dieser Idee erst einmal gepackt. Wie sieht es mit Ihnen aus?
Herzlichst aus Glückstadt wünscht Ihnen alles Gute
Ihr
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 19. November 2006, Allgemeines