07.12.2006
Ablehnen oder lieben – eine Wahl?
Bei Carlos Castaneda und auch anderen finden wir einen Unterschied, den ich für wesentlich halte. Castaneda unterscheidet zwischen der ersten Wirklichkeit, dem, was tatsächlich geschieht und der zweiten Realität, dem, wie wir darüber denken bzw. darauf reagieren. All` das eine Möglichkeit, die aus dem Potenzial unseres reflektiven Denkens entsteht. Soweit so gut …
Was halten Sie dann von dem folgenden Ansatz: In der ersten Realität sind wir nicht frei … aber in der zweiten Ebene schon, denn wie wir etwas erleben, das können wir (relativ) frei entscheiden … oder? Könnte das eine Ebene sein, auf der wir zumindestens theoretisch frei sind? Und … es gibt Menschen, die wiederum die These vertreten, dass, wie wir in der zweiten Ebene reagieren, Dinge auf der ersten Ebene beeinflusst bzw. in unser Leben bringt oder nicht … das ist dann noch was anderes … ich würde gern bei der ersten Annahme bleiben und behaupten, dass wir in unserer Art, wie wir auf das Leben (der ersten Ebene) reagieren, relativ frei sind bzw. frei werden können …
Das würde bedeuten:
- Egal was wie, wir hätten immer eine Wahl (wie wir z.B. darauf reagieren).
- Es gäbe etwas, das kann man uns nicht nehmen (wir können es nur aufgeben).
- Nichts wäre per se so oder so …
- Wir trügen Verantwortung (für unsere Antwort und die Auswirkungen).
- Der innere Aufwand (etwas z.B. abzulehnen oder zu mögen wäre gleich).
- ? Was fällt Ihnen noch zusätzlich ein? Lassen Sie es mich wissen.
Wenn das oben Geschriebene wahr wäre, was wäre es denn, das den Unterschied Ihrer Meinung nach macht/ erst schafft? Was wäre die Voraussetzung um diese Freiheit auszuleben?
Oder anders gesagt: Ich kann etwas oder jemanden erst dann richtig ablehnen, wenn ich ihn oder es auch lieben kann … und beides ist Ausdruck meiner Lebendigkeit.
In diesem (Un)Sinne …
Herzlichst
Jürgen Weist
Jürgen Weist, 7. Dezember 2006, Allgemeines